Für die Profis von ALBA BERLIN geht es nach der Rückkehr aus der Corona-Quarantäne weiter Schlag auf Schlag. Nachdem das Team am Mittwoch erst mit mehrstündiger Verspätung nachts aus Tel Aviv in Berlin angekommen war und schon am Donnerstag nach München weiterreiste, geht es an diesem Wochenende direkt aus der bayerischen Hauptstadt weiter nach Würzburg. Dort werden die Berliner am Sonntag (30. Januar, 15 Uhr, live auf MagentaSport) im Rahmen des 19. Spieltags der easyCredit BBL von s.Oliver Würzburg erwartet, die auch ein Opfer der aktuellen Corona-Welle sind.
Israel González (ALBA-Headcoach): „Die Würzburger sind in einer ähnlichen Situation wie wir. Seit unserem letzten Spiel gegeneinander im Dezember haben sie durch die Corona-Pause nur zwei Spiele gemacht. Es geht für sie also genau wie für uns darum, wieder in den Rhythmus zu kommen. Bei uns wird es das sechste Spiel innerhalb von zwölf Tagen sein, nachdem wir davor zwölf Tage lang aussetzen mussten. In den bisherigen fünf Spielen nach der Pause waren wir immer konkurrenzfähig und haben uns Stück für Stück verbessert. Wir hoffen, dass wir uns für diese Mühen am Sonntag nun auch mit einem Sieg belohnen können.“
Malte Delow (ALBA-Guard): „Nach fünf Niederlagen in Folge wollen wir jetzt unbedingt den ersten Sieg seit unserer Corona-Zwangspause einfahren. Das wird nach dieser harten Woche mit zwei EuroLeague-Auswärtsspielen nicht einfach. Wir müssen gegen Würzburg also von Beginn an hochkonzentriert auftreten und mit viel Energie starten.“
Die Würzburger, die schon auf der Rückreise nach dem Hinspiel in Berlin an Silvester die ersten Anzeichen für Corona-Infektionen verspürten, mussten nach insgesamt 13 nachgewiesenen Infektionen in eine 14-tägige Quarantäne. Glücklicherweise gab es auch bei ihnen keine schweren Verläufe. Doch der Neustart ist auch für die Unterfranken, die am vergangenen Mittwoch ihr erstes Spiel nach der Quarantäne in Bamberg mit 78:98 verloren, ein schwieriger Kraftakt.
Für die Würzburger wiegt der Corona-Rückschlag dabei doppelt schwer, weil sie schon vor der Quarantäne in eine Niederlagenserie geschlittert waren, die auch der neue Trainer Saša Filipovski (löste Mitte Dezember Denis Wucherer ab) bislang nicht stoppen konnte. Das Team, das Anfang November noch die Bayern mit 90:70 bezwang, hat seitdem neun Spiele in Folge verloren und rangiert mit 3:12 Siegen auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Beim Auswärtsspiel in Unterfranken ergibt sich für ALBA ein Wiedersehen mit Alex King, der 2013 aus Würzburg zu ALBA kam. In drei Spielzeiten unter Trainer Saša Obradović entwickelte sich der Forward zum Nationalspieler, trug die Kapitänsbinde und wurde 2014 (in Ulm) und 2016 (in München) mit ALBA Pokalsieger. Seine mittlerweile 18. Bundesligasaison wird die letzte des 36 Jahre alten King sein, der das Ende seiner aktiven Karriere bereits angekündigt hat.
Mit Filip Stanić als einzigem echten Center ist Würzburg vergleichsweise klein aufgestellt. Stanić wurde bis 2017 in der ALBA JUGEND ausgebildet und gewann 2016 im Nationaltrikot zusammen mit Louis Olinde und Oscar da Silva das renommierte Albert-Schweitzer-Turnier, die inoffizielle U18-WM. Aus Mangel an großen Spielern muss sogar der nur 1,98 Meter große Desi Rodriguez im Frontcourt aushelfen, was dem US-Forward als Topscorer und bestem Rebounder im Team aber gut gelingt.
Dirigiert wird das Würzburger Team vom uruguayischen Nationalspieler Luciano „Nano“ Parodi und vom US-amerikanischen Combo Guard Cameron Hunt. Der vielseitige lettische Routinier Armands Šķēle und der korbgefährliche US-Forward William Buford komplettieren den Backcourt. Beim Hinspiel in Berlin imponierte auch der 20-jährige Junioren-Nationalspieler Julius Böhmer mit sechs Punkten und vier Steals.
s.Oliver Würzburg (Stats easyCredit BBL 2021/22)
Nr. | Name | Pos. | Alter | cm | Nat. | BBL | Pkt/Sp | Rb/Sp | As/Sp |
3 | Yulian Ramirez Montero | 3 | 18 | 205 | NED | — | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
4 | Julius Böhmer | 1 | 20 | 194 | GER | 1 J. | 1,4 | 0,6 | 1,1 |
7 | Alex King | 4 | 36 | 201 | GER | 17 J. | 1,7 | 0,4 | 0,5 |
10 | Luciano Parodi | 1 | 27 | 180 | URY | — | 8,5 | 1,3 | 3,8 |
12 | Elijah Ndi | 2 | 17 | 193 | GER | 1 J. | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
20 | Julian Albus | 2 | 29 | 192 | GER | 9 J. | 1,1 | 0,5 | 0,7 |
21 | Aigars Šķēle | 2 | 29 | 193 | LAT | — | 9,6 | 3,0 | 2,7 |
22 | Craig Moller | 4/5 | 27 | 207 | GER/AUS | — | 5,6 | 4,7 | 1,5 |
23 | Desi Rodriguez | 4 | 25 | 198 | USA | 1 J. | 13,9 | 5,2 | 1,1 |
24 | Cameron Hunt | 1/2 | 24 | 193 | USA | 2 J. | 10,9 | 1,6 | 3,3 |
34 | Felix Hoffmann | 2/3 | 32 | 195 | GER | 6 J. | 1,7 | 2,5 | 1,2 |
44 | William Buford | 3 | 32 | 196 | USA | 2 J. | 12,2 | 4,5 | 2,6 |
65 | Filip Stanić | 5 | 24 | 207 | GER | 3 J. | 7,6 | 4,6 | 1,1 |
Headcoach: Andrea Saša Filipovski (47, SLO, erste Saison in der easyCredit BBL)
Würzburg: Resultate der letzten drei Wochen
26.1. Bamberg – Würzburg (easyCredit BBL) 97:78 (N) Parodi 18
ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen
18.1. Armani Mailand – ALBA (EuroLeague) 84:76 (N) Lô 13
20.1. ALBA – Real Madrid (EuroLeague) 74:89 (N) Lô 21
23.1. ALBA – Ludwigsburg (easyCredit BBL) 75:76 (N) Smith 12
25.1. Maccabi Tel Aviv – ALBA (EuroLeague) 87:78 (N) Lô 18
28.1. Bayern München – ALBA (EuroLeague) 62:56 (N) Lô 13
ALBA-Bilanz gegen s.Oliver Würzburg: 18:6
18 Siege – 6 Niederlagen (in Würzburg 7:4)
BBL: 15:3 / Playoff: 1:3 / Pokal: 2:0
Höchster Sieg: 108:69 am 5. Mai 2019 in Berlin (BBL)
Höchste Niederlage: 65:84 am 2. Januar 2012 in Würzburg (BBL)
Quelle: ALBA BERLIN, 29. Januar 2022