18. November 2021 – Gegensätzlicher kann der Spielplan kaum sein: Während die BG Göttingen im November erst ein einziges Pflichtspiel absolviert hat, werden es beim FC Bayern München sieben Pflichtpartien in der easyCredit BBL, dem MagentaSport BBL Pokal und der EuroLeague bis zum kommenden Wochenende sein. Dann empfängt die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors am Sonntag, 21. November, ab 15 Uhr den Meisterschafts-Favoriten in der Sparkassen-Arena (live bei MagentaSport unter www.magentasport.de/bbl). Wie heiß die Veilchen-Fans auf das Duell gegen das Münchener Starensemble sind, zeigt sich am Ansturm auf die Tickets: Schon im Vorverkauf knackte der easyCredit Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen den bisherigen Saison-Zuschauer-Rekord (rund 2.600 gegen Oldenburg). „Aufgrund der zu erwartenden Menge an Fans, bitten wir unsere Zuschauer noch einmal ausdrücklich, rechtzeitig – am besten mindestens eine Stunde vor Spielbeginn – an der Sparkassen-Arena zu sein“, sagt BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. Dies gilt insbesondere auch für Kurzentschlossene – an der Tageskasse gibt es ab 13:30 Uhr noch Resttickets.
Dem Team von Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri ist die Belastung durch den anspruchsvollen EuroLeague-Spielpan erneut anzumerken; die richtige Balance zwischen heimischer Liga und europäischem Wettbewerb zu finden, fällt nicht immer leicht. „Natürlich hat das etwas mit Müdigkeit zu tun, wenn man viel reisen muss und unter der Woche zwei Spiele hat. Zudem ist das Niveau zwischen der EuroLeague und der easyCredit BBL sehr unterschiedlich“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. So folgten Münchener Siegen gegen Mailand und Berlin in der höchsten europäischen Spielklasse eine hohe 70:90-Niederlage gegen Würzburg in der easyCredit BBL und am vergangenen Wochenende das Aus im MagentaSport BBL Pokal in Chemnitz. In dieser Woche zeigten die Süddeutschen in der EuroLeague dann wieder ihre Klasse und besiegten Fenerbahce Istanbul 73:61. Doch Verschnaufpausen gibt es keine – am heutigen Donnerstag empfängt der FC Bayern Panathinaikos Athen.
Weil die easyCredit BBL derzeit noch ausgeglichener erscheint, gehören die Münchener mit fünf Siegen und zwei Niederlagen zur Vierer-Spitzengruppe um Tabellenführer Hamburg Towers. Trinchieri hat bei seinem tief besetzten Kader, in dem neun ausländische Akteure stehen, die Qual der Wahl, da in der easyCredit BBL nur sechs davon pro Spiel eingesetzt werden dürfen. „Fast alle Spieler in ihrem Kader wären in anderen Teams Leistungsträger. Ein paar Schlüsselspieler zu nennen, ist nicht möglich“, so Foucart. Aufgrund der großen Rotation ist die Spielzeit recht ausgeglichen verteilt. Am längsten stehen US-Guard Nick Weiler-Bab (rund 28 Minuten), der serbische Neuzugang Ognjen Jaramaz, Deutschland-Rückkehrer Augustine Rubit (je 27), der neue US-Forward Deshaun Thomas (26), der noch nicht wieder genesene Zan Sisko und US-Guard Darrun Hilliard (je 25) auf dem Parkett. Jason George ist der einzige Akteur, der in allen sieben Liga-Partien zum Einsatz kam.
Die meisten Punkte im Schnitt erzielen Thomas (15,5), Rubit (13,0), Hilliard (12,8) und Jaramaz (12,2). Unter den Körben müssen die Veilchen um Philipp Hartwich, James Dickey III und Harper Kamp auf den deutschen Forward Gavin Schilling (6,0 Rebounds pro Spiel), US-Center Othello Hunter (5,3) und Rubit (5,2) aufpassen. Die meisten Vorlagen gibt Sisko (4,3 Assists pro Spiel), gefolgt von US-Guard Corey Walden (3,5). „München ist ein sehr ausgeglichenes Team mit Spielern, die unglaubliche individuelle Fähigkeiten haben. Der Kader wurde zusammengestellt, um in der EuroLeague wettbewerbsfähig zu sein“, zollt Foucart dem Gegner Respekt. „Man kann nicht alle Stärken wegnehmen, aber wir wollen versuchen, sie in jedem Angriff zum schwerstmöglichen Wurf zu zwingen.“
Nach der hohen Niederlage bei den Hamburg Towers hätte das Veilchen-Team um Kapitän Akeem Vargas am liebsten sofort wieder gespielt, um zu zeigen, dass es eine viel bessere Leistung zeigen kann. Andererseits konnten die Göttinger die Zeit nutzen, um kleinere Blessuren auszukurieren. Der Fokus liegt am Sonntag auf der eigenen Leistung. „Wir müssen 100 Prozent geben. Es geht um unsere Mentalität und Intensität, nur dann haben wir eine kleine Chance“, sagt der belgische BG-Co-Trainer. „Wenn wir nicht an diese kleine Chance glauben, dann können wir gleich zu Hause bleiben.“
Quelle: BG Göttingen, 18. November 2021