TOWERS BEHALTEN GEGEN HEIDELBERG DIE NERVEN

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DIE HAMBURG TOWERS SETZEN SICH IN EINER HART UMKÄMPFTEN PARTIE GEGEN AUFSTEIGER HEIDELBERG MIT 81:75 (24:20, 36:31, 54:54) DURCH.

WIE LIEF’S Der bessere Start gehörte zweifelsohne den Gästen aus Heidelberg, die ihre ersten drei Wurfversuche im Korb unterbrachten. Lang hielt die Führung der Academics jedoch nicht – mit einem 8:0-Lauf, fünf der Punkte gingen auf das Konto von Jaylon Brown, checkten auch die Towers in die Partie ein. Sicherheit holten sich beide Teams zunächst über Abschlüsse in Korbnähe, ehe Robin Christen nach schönem Anspiel von Lukas Meisner den ersten Dreier des Abends einstreute. Die Gäste dagegen blieben bei ihrer Marschroute – zogen weiter konsequent zum Korb – und den Hausherren damit dicht auf den Fersen. Per Dreier sicherte Lukas Meisner einen kleinen Vorsprung zum Ende des ersten Viertels ab. Nachdem Maik Kotsar per Lay-Up die Führung zu Beginn des zweiten Abschnitts ausgebaut hatte, gelang es Heidelberg dank ihres ersten Drei-Punkt-Treffers und Freiwürfen nach einem als unsportlich gewerteten Foul von Robin Christen erst auszugleichen und anschließend erneut von der Freiwurflinie in Führung zu gehen. Der Spielfluss litt bis zur Halbzeitpause nicht nur aufgrund der vielen vergebenen Chancen aus der Distanz (29% HAM, 10% HEI) und insgesamt 15 Ballverlusten (7 HAM, 8 HEI), sondern auch infolge einer unklaren Linie der Unparteiischen, die für wirre Blicke und Kopfschütteln auf dem Feld und auf den Rängen sorgte. Maik Kotsar und Max DiLeo ließen sich von der Hektik nicht anstecken und brachten ihr Team mit fünf Punkten in den letzten vierzig Sekunden wieder in Front. Den 2462 Fans in der edel-optics.de Arena tat die Verschnaufpause in der Halbzeit gut. Die Towers dagegen brauchten rund drei Minuten, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen – zwei starke Defensivaktionen von Jaylon Brown entfachten neues Feuer. Aus der Distanz fehlte weiterhin das heiße Händchen – dafür blieben die Hamburger Nerven eiskalt. Von der Freiwurflinie und mit einem lupenreinen Triple im Fastbreak legte Caleb Homesley die nächsten Zähler nach. Absetzen konnte sich das Team von Pedro Calles trotz der druckvollen Phase nicht, da Heidelberg auch eng verteidigte Würfe im Korb unterbrachte – per Buzzerbeater glichen die Academics zum Abschluss des dritten Viertels aus. Jeweils mit einem Dreier eröffneten beide Teams die letzten zehn Minuten. Und auch nach vier schnellen Punkten der Hamburger tauschten beide Kontrahenten abermals Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie aus. Beide Teams bemühten sich um Kontrolle, die Towers schienen sie fünf Minuten der vor dem Ende gefunden zu haben – genauer gesagt Maik Kotsar, der zuerst Teamkollege Jaylon Brown mit einem Zauberpass bediente und anschließend per And-One den Vorsprung erstmalig an diesem Abend in den zweistelligen Bereich schraubte. Rund zwei Minuten zehrten die Hamburg Towers von ihrem Punktepolster, drei Heidelberger Dreier in Serie ließen Head Coach Pedro Calles in einer Auszeit dann noch einmal nachjustieren. Vierzig Sekunden vor Schluss verkürzte Heidelberg auf zwei Punkte – doch wieder war es Maik Kotsar, der mit einem weiteren And-One die passende Antwort parat hatte und den vierten BBL-Sieg in Serie sicherte.

TOWERS-STATS Kotsar (21, 8 Reb., 2 Stl.), Homesley (12, 5 Reb., 3 Ass.), J. Brown (11, 3 Ass.), Hollatz (10, 4 Ass.), Meisner (8, 2 Stl.), Z. Brown (5), DiLeo (5), Christen (4, 5 Reb.), Hinrichs (4, 5 Reb.), Edigin (1), McCallum

DUELL IM FOKUS Justus Hollatz gegen Robert Lowery. Die beiden Aufbauspieler hielten im Schlussabschnitt die Fäden in der Hand und bestimmten das Tempo auf beiden Seiten. Der Hamburger Youngster führte klug Regie, am Ende kam er auf vier Korbvorlagen. Der Heidelberger Routinier schulterte die Offensive, traf am Ende 5/8 Dreiern und verteilte sieben Assists. Während Lowerys Werte deutlich auf dem Statistikbogen ablesbar sind, wird Hollatz‘ Präsenz erst auf den zweiten Blick sichtbar. Der +/- Wert von 16 – sagt aus, wie viel Punkte ein Team mehr als der Gegner erzielt, wenn der Spieler auf dem Parkett steht – zeigt deutlich, dass Justus Hollatz einer der entscheidende Ruhepole im Hamburger Spiel war.

TOWER OF THE GAME Maik Kotsar präsentierte sich als Fels in der Brandung und mit Nerven aus Drahtseilen. Auch in den unübersichtlichsten Situationen an diesem Abend behielt der Center der Hamburg Towers die Übersicht. Nicht nur, dass der Este mit 21 Punkten zum Topscorer der Partie avancierte, mit acht Rebounds schnappte er sich zudem so viel Abpraller wie kein weiterer Akteur auf dem Parkett. Seine Kaltschnäuzigkeit unterstrich der 2,11-Meter-Riese mit 100-prozentiger Quote (3/3) von der Freiwurflinie. Wie wichtig Maik Kotsar für das Team von Pedro Calles war, belegen abschließend auch die 33:16 Minuten Einsatzzeit.

WHAT’S NEXT Die Hamburg Towers können sich auf eine volle Woche in der Hansestadt freuen. In den kommenden neun Tagen stehen gleich zwei weitere Heimspiele auf dem Programm der Hanseaten. Am Dienstag empfängt das Team von Pedro Calles am dritten Spieltag im 7DAYS EuroCup zunächst MoraBanc Andorra. Das Team aus dem Fürstentum an der spanisch-französischen Grenze belegt nach zwei Spielen – mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage – Platz fünf in Gruppe A. Die Towers stehen nach zwei Niederlagen auf dem neunten Platz. Am darauffolgenden Sonntag geht es bereits in der easyCredit BBL gegen die BG Göttingen weiter. Ähnlich wie Heidelberg überraschten die Niedersachsen zu Saisonbeginn mit starken Auftritten, gewannen zuletzt drei Spiele in Serie gegen die Topteams Bonn, Ludwigsburg und Berlin. Sowohl gegen Andorra als auch gegen Göttingen braucht es neben viel Energie, Leidenschaft und Einsatz auf dem Parkett auch lautstarke Unterstützung von den Rängen in der edel-optics.de Arena. Tickets für beide Spiele gibt es ausschließlich im Online-Ticketshop.

KURZER SCHNACK NACH DEM SPIEL

MAIK KOTSAR: „Wir haben es heute sehr gut gemacht, uns nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Es gibt immer Situationen, da ist man mit Entscheidungen nicht einverstanden. Aber das Team und ich haben einen kühlen Kopf bewahrt und haben uns nicht beirren lassen. Trotz jetzt vier Siegen in Serie dürfen wir nicht abheben. Wir müssen jeden Gegner genauso ernst nehmen und uns weiter antreiben, besser zu werden. Es gibt jeden Tag neue Arbeit, das sehen der Coach und ich gleich. Ich bin nicht hundertprozentig mit mir zufrieden, auch heute gab es noch Luft nach oben. Die Stimmung heute war fantastisch – ich muss jedem danken, der da war und uns unterstützt hat. Jeder kommt her, um uns zu unterstützen, nicht etwa, um ruhig ein Spiel zu sehen. Nach der Corona-Saison sehe ich es definitiv nicht als Selbstverständlichkeit.“

PEDRO CALLES: „Der Schlüssel zum Sieg war unser Lauf im vierten Viertel, der uns auf 11 Punkte in Führung gebracht hat. Leider haben wir das Spiel nicht bestmöglich zu Ende bringen können. Davon abgesehen möchte ich meinen Spielern zu ihrem Einsatz gratulieren. Wir hatten eine schwierige Woche hinter uns – Reise, einige Spieler haben gefehlt. Wir haben heute nicht unseren besten Basketball gespielt, den Gegner aber im Bereich um 70 Punkte gehalten, was uns heute die Chance auf den Sieg gegeben hat.“

Quelle: Hamburg Towers, 29. Oktober 2021

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