21. Oktober 2021 – Durch zwei nicht unbedingt zu erwartende Siege in Folge hat die BG Göttingen ihr Selbstvertrauen gestärkt. Das wird in der kommenden Partie auch nötig sein, denn am kommenden Sonntag, 24. Oktober, wartet kein geringerer Gegner als der deutsche Meister auf das Team von BG-Headcoach Roel Moors. Der easyCredit Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen tritt ab 15 Uhr in der Mercedes-Benz Arena bei ALBA BERLIN an (live auf MagentaSport). Auch aufgrund von Verletzungssorgen erwischte der Titelverteidiger keinen optimalen Saisonstart – die Liga-Partien gegen Bonn und Ludwigsburg gingen verloren. Die Veilchen hingegen haben diese beiden Gegner geschlagen. „Das macht uns aber noch lange nicht zum Favoriten“, sagt BG-Co-Trainer Olivier Foucart. „ALBA ist ein sehr gutes Team – sie werden von Spiel zu Spiel besser.“
Die „Albatrosse“ befinden sich im Umbruch. Erfolgstrainer Aito Garcia Reneses räumte im Sommer freiwillig den Headcoachposten und überließ ihn seinem bisherigen Co-Trainer Israel Gonzalez. Zudem verließen Aufbauspieler Peyton Siva und ALBA-Kapitän Niels Giffey – beide langjährige Identifikationsfiguren – den Klub. Neu im Berliner Team sind Liga-MVP Jaleen Smith und der deutsche Forward Oscar da Silva (beide aus Ludwigsburg) sowie die beiden Israelis Yovel Zoosman und Tamir Blatt – Sohn von Trainerstar David Blatt.
Im Schnitt die meiste Zeit von allen ALBA-Akteuren steht da Silva auf dem Parkett (rund 28 Minuten) und erzielt somit auch die meisten Punkte (15,5 pro Spiel). Dreh- und Angelpunkt ist aber immer noch Luke Sikma. Der US-Forward kommt auf 13,5 Punkte pro Spiel, 5,8 Rebounds und 5,0 Assists. „Sikma ist immer noch einer der wichtigsten Berliner. Er ist sehr schlau, hat einen hohen IQ und kann einfach punkten, indem er wirft oder zum Korb zieht. Zudem ist er ein großartiger Passgeber“, sagt Foucart. „Aber ALBA hat noch mehr Spieler, die herausstechen. Da Silva und Smith haben in den vergangenen Partien gut gespielt. Insgesamt steigt das Niveau bei allen Spielern.“ Louis Olinde – Sohn der Göttinger Basketball-Legende Wilbert Olinde – ist zweitbester Rebounder (4,8 pro Spiel). Die zweitmeisten Assists gibt Blatt (4,8 pro Spiel).
Die Liste der verletzten Spieler wird zwar kürzer, doch auf die Rückkehr von Johannes Thiemann (Sprunggelenksverletzung), Ben Lammers (Muskelverletzung) und Marcus Eriksson (Querfortsatzfrakturen an der Lendenwirbelsäule) muss Gonzalez wohl noch warten. Stefan Peno und Kresimir Nikic standen beim souveränen 92:74-Sieg bei den EWE Baskets Oldenburg je rund drei Minuten auf dem Parkett. Christ Koumadje ist nach ALBA-Angaben wieder fit, hat aber noch Trainingsrückstand und stand deshalb gegen Oldenburg nicht im Kader.
In der EuroLeague gingen drei der ersten vier Partien zwar verloren, aber auch hier zeigte die Gonzalez-Truppe phasenweise sehr gute Leistungen. Am Freitag sind die Hauptstädter noch bei Roter Stern Belgrad zu Gast. Und die Berliner Leistung in Oldenburg gibt nicht nur den ALBA-Anhängern Hoffnung. In der easyCredit BBL ist ALBA Spitze bei den Assists (22,3 pro Partie) und gehört zu den besten Rebounds-Teams (37,3). „Sie haben viele gute Rebounder wie Sikma und Olinde, aber auch Zoosman, da Silva und natürlich Koumandje, wenn er spielt“, erklärt Foucart. Auch Berlins Dreier-Trefferquote von fast 39 Prozent kann sich sehen lassen.
Die Göttinger wollen in Berlin mit dem Selbstvertrauen aus den vergangenen beiden Partien spielen. „Wir haben auf einem hohen Niveau verteidigt und unseren Gameplan gut umgesetzt“, so Foucart, der aber auch auf den Gegner schaut: „Wir müssen Berlins Transition-Spiel unterbinden, wie immer den einzelnen Spielern ihre Stärken wegnehmen und konstant verteidigen.“
Quelle: BG Göttingen, 21. Oktober 2021