Einen gelungenen Einstand weiß Trainer Thorsten Weinhold zu geben, denn gleich im ersten Spiel knackte er mit seinem Kader die „magische“ Grenze von hundert Punkten. Das daraufhin eigentlich einer auszugeben ist, gefiel Deutsch-Amerikaner Jonathan Coles, der die hundert vollmachte, allerdings nicht so ganz. Dem Publikum gefiel hingegen, was es am Samstagnachmittag in der Sporthalle am Ascaneum gegen einen starken Gegner des SC RASTA Vechta zu sehen bekam.
Dabei lagen die ersten Minuten des ersten Saisonspiels noch in der Hand der Gäste, die dank eines athletischen Teams überzeugten. Erst zur Mitte des ersten Viertels arbeiteten sich die Tigers an die Niedersachsen heran. Nach einem Korbleger durch Leo Alban, der die erste Führung mit 15:13 holte, versuchten sich die Gastgeber davonzuschleichen. Die Vechteraner fanden allerdings immer eine passende Antwort, sodass sich kein Team deutlich absetzen konnte und ausgeglichene erste zehn Minuten mit 33:34 knapp für die Gäste endeten.
Dank des souveränen Einstiegs an der Dreier-Linie durch Yannick von Hain, einer intensiveren Defensive sowie dadurch erzwungener Ballverluste beim Gegner, setzte sich Aschersleben mit 39:34 ab. Trotz eines nun stark spielenden Jonathan Coles, der im Zusammenspiel mit Sebastian Harke das Publikum zu begeistern wusste, ließen sich die Gäste aus Vechta – auch dank ihres besseren Reboundings – nicht abschütteln. Nun fiel das Momentum auf Chris Kwilu, der nicht nur seine Künste in der Verteidigung sondern zugleich im Angriff bewies und den Abstand erstmalig in einen zweistelligen Bereich manövrierte (54:44). Die Reaktion von Vechta fruchtete, sodass sie, nach einer Auszeit, erneut auf 54:49 zum Abschluss der ersten Halbzeit aufholten.
Vechta bewies dank eines frischeren Starts nach der Pause, dass sie nicht nur der angeblich „geilste Club der Welt“ sein, sondern zugleich den Sport verstehen. Leo Alban verstand allerdings, nachdem sie auf einen Zähler (54:53) herankamen, die zweistellige Führung (65:55) zurückzuholen. Der gegnerischen Auszeit folgte nun eine zähe Phase für beide Gegner, die erst Vechta zweieinhalb Minuten vor Ende- dank ihres durchweg stark spielenden – Nachwuchstalentes ,Justin Onyejiaka, mit einem krachenden Dunk sowie des gezogenen Fouls zu beenden wusste. Dank des überzeugenden Auftritts von Faison Brock, ließen die Gastgeber – trotz einiger schöner Aktionen ihrer Gegner – nichts anbrennen und brachten die 84:72 ins letzte Viertel.
Im letzten Viertel schien Vechtas Center, Tim Insinger, das Spiel für sich drehen zu wollen. Dieser lief jetzt warm, sodass „Weini“, nach einer weiteren, leichten Korbaktion durch ihn, reagierte. Die passende Antwort fanden die Ascherslebener, trotz Auszeit, nicht, auch wenn Chris Kwilu zunächst einen Dreier für sich verbucht hatte. In ihre Karten spielten vielmehr Insingers Foul-Probleme, sodass er seinem Gegner,
vier Minuten vor Abpfiff, dank eines fünften Fouls keine mehr bereiten konnte. Mit den hundert Punkten in Reichweite, lief es nun runder für die Aschersleben Tigers, sodass Jonathan Coles diese zum 100:87 abrundete. Knapp drei Minuten vor Schluss versuchte Vechtas Headcoach, Marcus Graf, noch einmal die Wende zu schaffen, allerdings wirkte das Spiel nunmehr verfahren und der nahe Sieg wurde mit 105:91über die Ziellinie getragen. So gelang auch, dank eines starken sowie athletischen Gegners des SC RASTA Vechta, ein attraktiver Einstieg in die neue Saison 2021/22.
Tigers-Trainer Thorsten Weinhold hakt hier ebenfalls ein und bestätigt: „Die athletisch sehr starken Gäste aus Vechta konnten in einem überaus attraktiven Spiel niedergerungen werden. Umso wichtiger , da die Gäste in dieser Besetzung sicherlich der oberen Hälfte der Liga zugeordnet werden können. Herausheben muss man diese Stärke vor allem mit dem Hintergrund ihres teils jungen Kaders.“
Punkte Aschersleben Tigers BC:
Brock (29 Punkte); Alban (25 Punkte/3 Dreier); Kwilu (16/1); Coles (10); Lyons (9); Harke (7/1); Stikuts (6); von Hain (3/1); Wascher; Frederich (DNP); Gottowik (DNP); Sturm (DNP)
Punkte SC RASTA Vechta:
Onyejiaka (33 Punkte/2 Dreier); Blackmon (17); Insinger (11); Jänen (10); Brockhoff (7); Smit (7); Ladjyn (2); Peleda
Quelle: Aschersleben Tigers, 20. September 2021