29. April 2021 – Raus aus der Quarantäne – rein in den Saisonendspurt: Für die BG Göttingen steht in den kommenden zwei Wochen ein straffes Programm an. Mindestens sechs Partien absolviert das Team von BG-Headcoach Roel Moors bis zum 16. Mai; fünf Spiele in der easyCredit Basketball Bundesliga plus das Halbfinale im MagentaSport BBL Pokal. Nach zweiwöchiger Trainingszwangspause wartet am Sonntag, 2. Mai, (15 Uhr, Sparkassen-Arena, live auf SPORT1 und MagentaSport) ein dicker Brocken auf die Südniedersachsen. Meisterschaftsfavorit FC Bayern München gastiert in Göttingen; die Partie wird präsentiert von den Freiwilligen-Diensten im Sport des ASC Göttingen von 1846 e.V. Gleich am nächsten Tag geht es für die Veilchen dann nach Hamburg. In der Hansestadt trifft die BG am Dienstag, 4. Mai, auf die Hamburg Towers (19 Uhr, edel-optics.de Arena, live auf MagentaSport). „Wir wissen nicht, wie wir die zweiwöchige Quarantäne wegstecken werden. Für uns ist darum das Wichtigste, dass wir auf uns achten“, sagt BG-Co-Trainer Thomas Crab. „Unser Athletiktrainer Moritz Wilk macht einen sehr guten Job, und ich habe den Eindruck, dass alle Spieler fokussiert sind und das maximal Mögliche tun, um fit zu bleiben.“
Eine ganz andere Belastung haben die Münchener, denen die vielen EuroLeague-Partien in den vergangenen Wochen Kraft geraubt haben. Im Duell mit ALBA BERLIN kam das Team von Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri am vergangenen Sonntag unter die Räder und verlor 62:100. Zuvor mussten die Süddeutschen zwei Niederlagen in den EuroLeague-Playoffs gegen AX Armani Exchange Mailand hinnehmen, vermieden aber das vorzeitige Aus in der Best-of-five-Serie durch einen 85:79-Heimsieg am Mittwoch. Bevor sich der FC Bayern auf die Veilchen konzentriert, steht am morgigen Freitag noch das vierte Playoff-Spiel gegen die Mailänder auf dem Programm. Gewinnt das Trinchieri-Team kommt es am 4. Mai zum entscheidenden fünften Duell der Serie. „Der Ausgang des Spiels am Freitag hat mit Sicherheit Einfluss auf die Vorbereitung auf unsere Partie. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass München noch einmal eine Leistung wie gegen Berlin in der Liga zeigen wird“, sagt Crab.
Im Liga-Hinspiel in München waren die Göttinger den qualitativ hochwertiger besetzten Bayern unterlegen und verloren Anfang Dezember 72:90. Fünf Münchener Akteure punkteten zweistellig: US-Guard D.J. Seeley (18 Zähler), US-Forward JaJuan Johnson (15), US-Guard Wade Baldwin (13), sowie die beiden Deutschen Leon Radosevic (11) und Robin Amaize (10). Neun ausländische Spieler hat Trinchieri in seinem Kader, von denen er in der easyCredit BBL immer nur sechs pro Spiel einsetzen darf. Im Hinspiel pausierten der serbische Forward Vladimir Lucic und der Italiener Diego Flaccadori; US-Forward James Gist gehörte noch nicht zum Kader.
Im Schnitt die meisten Zähler pro Spiel erzielen Jalen Reynolds (13,4) und Baldwin (12,9) gefolgt von Seeley (11,5) und Nick Weiler-Babb (11,1), der sich im ersten Playoff-Spiel gegen Mailand allerdings eine Fußverletzung zuzog und vorerst ausfällt. „Wenn Reynolds und Baldwin konstant spielen, sind sie sehr wichtig für München“, so Crab. „Noch wichtiger sind aber Lucic, der das Team zusammenhält und ein Allrounder ist, sowie Paul Zipser, der leicht zu Punkten kommt. Insgesamt sind sie jedoch ein sehr ausgeglichenes Team, das sehr gut verteidigt und sehr physisch spielt. Sie kontrollieren das Spiel und sind sehr erfahren. Für mich sind sie immer noch das beste Team in der Liga.“
Nach nur einem Tag Pause steht für die BG das nächste schwere Spiel bei den Hamburg Towers an. Die Mannschaft von Towers-Headcoach Pedro Calles hat die Qualifikation für die easyCredit BBL-Playoffs schon sicher, kämpft als derzeit Sechstplatzierter aber noch um eine gute Ausgangsposition. Am heutigen Donnerstag treten die Hanseaten bei medi bayreuth an, am Sonntag beim direkten Tabellennachbarn HAKRO Merlins Crailsheim.
Das Hinspiel gegen Hamburg verloren die Göttinger nur knapp 94:98 – Kleinigkeiten und individuelle Fehler machten den Unterschied. Sichtlich wohl fühlte sich an seiner alten Wirkungsstätte Terry Allen. Das Ex-Veilchen war mit 28 Punkten (fünf Dreier) bester Towers-Werfer. In der von der Offensive geprägten Partie punkteten auch die drei Guards T.J. Shorts (17), Jordan Swing (15) und Bryce Taylor (13) sowie der estnische Center Maik Kotsar (10) zweistellig.
Momentan plagen die Hanseaten allerdings Verletzungssorgen: Am vergangenen Wochenende musste Calles gegen Würzburg auf Swing, Bryce Taylor und Marvin Ogunsipe verzichten; während der Partie knickte dann auch noch Kameron Taylor um und konnte nicht weiterspielen. Dafür sprang Patrick Spencer bei seinem Liga-Debüt in die Bresche und erzielte 18 Punkte. Der US-Guard war im Februar als Trainingsspieler nach Hamburg gekommen und mit Ablauf der Wechselfrist Ende März von den Towers auf den Mannschaftsmeldebogen gesetzt worden.
Quelle: BG Göttingen, 29. April 2021