Die Bremerhavener mussten sich dem Tabellenführer in einer lange Zeit ausgeglichenen Partie aufgrund einer kurzen Schwächephase gegen Ende des vierten Viertels geschlagen geben.
Eisbären-Headcoach Michal Mai, der ohne die angeschlagenen Kevin Yebo und Joshua Braun auskommen musste, schickte die Starting Five bestehend aus Kapitän Maximilian Ugrai, Will Daniels, Leon Friederici, Trey Davis und Armani Moore auf das Parkett. Letzterer erzielte nach einer knappen Minute mit einem energischen Zug zum Korb die ersten Punkte für die Bremerhavener. Die Eisbären spielten zu Beginn befreit auf, bewegten den Ball gut und fanden immer wieder den besser postierten Mitspieler. Auf Seiten der Gastgeber hielt in den ersten drei Minuten vor allem Dennis Nawrocki dagegen, der die ersten neun Punkte allesamt von jenseits der Drei-Punkte-Linie erzielte. Die Trefferquoten nahmen im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts jedoch ein wenig ab, die Fehlerquote hingegen stieg, sodass es mit einer knappen 22:21 Eisbären-Führung in die Viertelpause ging.
Das zweite Viertel begannen die Eisbären offensiv sehr konzentriert und teilten den Ball weiterhin bereitwillig. Besonders Will Daniels zeigte in dieser Phase, warum die Eisbären ihn verpflichtet haben, punktete er doch nach Belieben und sammelte fleißig Rebounds ein. Nun wachte aber auch Kasey Hill auf und demonstrierte seine Scoring-Fähigkeiten, sodass die Eisbären-Führung weiter knapp blieb.
Gegen Mitte des zweiten Viertels verloren beide Teams ein wenig den offensiven Faden. Das Spiel wirkte jetzt zunehmend zerfahren und war von hoher Intensität und vielen Foulpfiffen geprägt.
In den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit brannten beide Mannschaften dann nochmal ein offensives Feuerwerk ab. Insbesondere Hill war jetzt nicht mehr zu stoppen und beendete die erste Halbzeit mit 18 Punkten. Die Eisbären zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt, verteidigten diszipliniert und konnten sich in dieser Phase vor allem auf Daniels und Ugrai verlassen, die zur Halbzeit beide ebenfalls zweistellige Werte auf ihrem Punktekonto hatten. So ging es mit einem verdienten 48:40 aus Sicht der Eisbären in die Halbzeit.
Auffällig war dabei, dass sich bei den Bremerhavenern die Punkteverteilung erneut auf mehrere Schultern verteilte und alle eingesetzten Spieler zur Halbzeit bereits gepunktet hatten.
Den Start in die zweite Halbzeit verschliefen die Bremerhavener hingegen komplett, was Headcoach Michael Mai dazu veranlasste nach knapp zwei Minuten bereits seine erste Auszeit zu nehmen. Diese schien gefruchtet zu haben, agierte sein Team danach wieder fokussierter und konnte den Lauf des Tabellenführers so unterbrechen.
Im weiteren Verlauf des dritten Viertels entwickelte sich ein munteres Auf und Ab, was vor allem am Privatduell zwischen Hill und Davis lag, die beide ihr ganzes offensives Repertoire eindrucksvoll zur Schau stellten. Jena zog defensiv insbesondere beim Rebounding gehörig an und gestattete den Eisbären kaum noch zweite Wurfchancen, agierte offensiv aber weiter wenig im Stile einer Spitzenmannschaft, sodass die Eisbären nach einem eindrucksvollen Dunk durch den erneut starken Friederici mit einer 66:65 Führung in das letzte Viertel gingen.
Das Spiel blieb auch im letzten Viertel weiterhin lange eng. Keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen, was auch an den schwächer werdenden Wurfquoten auf beiden Seiten lag. In dieser Phase punkteten die Gastgeber vor allem an der Freiwurflinie, die Eisbären verzettelten sich zu oft in Einzelaktionen, sodass am Ende eine 89:81 Niederlage von der Anzeigetafel schien.
Eisbären-Headcoach Mai konnte trotz der Niederlage, der Leistung seiner Mannschaft aber viel Positives abgewinnen: „Wir haben insbesondere in der ersten Halbzeit exakt die Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen hatten. Mit Beginn der zweiten Halbzeit haben wir dann allerdings unseren Fokus verloren, womit wir Jena wieder ins Spiel zurückfinden lassen haben. Wir werden daraus unsere Lehren ziehen und sind trotz der Niederlage als Team wieder einen Schritt vorangekommen.“
Viel Zeit, sich lange mit der Niederlage aufzuhalten ist den Eisbären indes nicht vergönnt, geht es doch schon bereits am kommenden Montag mit dem Nachholspiel gegen die Tigers aus Tübingen weiter. Jump ist im Eisbären-Trainingscenter am Amerikaring um 19:00 Uhr.
Eisbären Bremerhaven: Davis (19), Ugrai (18), Daniels (15), Firederici (11), Kindzeka (8), Moore (6), Heckel (2), Pölking (2), Heiken (0).
Quelle: Eisbären Bremerhaven, 14. März 2021