Viel Zeit, um über die 75:100-Niederlage gegen medi bayreuth nachzudenken, blieb unseren Löwen nicht. Die befinden sich bereits seit gestern in der Vorbereitung auf den nächsten Top-Gegner: Am morgigen Freitag, den 29. Dezember (Tip-Off: 18 Uhr), tritt das Team von Headcoach Frank Menz zu seinem letzten Spiel des Jahres 2017 beim Tabellenzweiten und EuroCup Top16-Teilnehmer ALBA BERLIN an. Die Partie in der Berliner Mercedes-Benz Arena wird sowohl live auf www.telekomsport.de wie auch im Free-TV auf Sport1 übertragen.
Mit dieser Begegnung steht unser Team nach dem Spiel gegen Bayreuth vor einem erneut schweren Brocken, in dem die Rollen klar verteilt sind. „ALBA spielt sehr stark, schnell und aggressiv. Wir müssen und wollen versuchen, gegen sie mitzuhalten und unsere Plays zu laufen. Aber das wird schon eine richtig schwere Aufgabe“, ahnt Löwen-Headcoach Frank Menz, dessen Team gegen Bayreuth vor allem Probleme mit der Ballkontrolle hatte und 23 Mal das Spielgerät verlor. Das gilt es für unsere Löwen gegen die druckvoll und sehr teamorientiert spielenden Hauptstädter, die 21,7 Assists pro Spiel verteilen, definitiv besser zu machen. Denn die würden die Ballverluste sicher ähnlich bestrafen wie die Bayreuther – zumal die Albatrosse eines der treffsichersten Teams der BBL sind (49,2 Prozent Feldtrefferquote).
Die Hauptstädter haben nach einer für ihre Verhältnisse nicht überzeugenden vergangenen Saison und dem Aus im Playoff-Viertelfinale im Sommer einen Umbruch eingeleitet. Die spanische Trainer-Legende „Aito“ García Reneses wurde als Headcoach verpflichtet und der hat eine Aufbruchstimmung entfacht. „In Berlin hat sich in letzter Zeit einiges getan. Sie haben seit vielen Jahren wieder eine Mannschaft zusammen, die europäisch und in der BBL spitze ist“, sagt unser Headcoach Frank Menz über den Gegner. Der verfügt trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Topscorer Spencer Butterfield (12,3 PpS, Reizung im Fuß) und Center Bogdan Radosavljevic (6,3 PpS, Bänderverletzung) über einen tiefen Kader mit viel Qualität, was er zuletzt gestern Abend unter Beweis stellte. Da haben die Berliner in ihrem letzten Spiel der EuroCup-Vorrunde einen überzeugenden 86:68-Sieg über Bilbao eingefahren und zeigten sich mit 23 Assists und starker Trefferquote äußerst spielfreudig.
Doch nicht nur im EuroCup, wo sie die Runde der Top16 erreicht haben, sondern auch in der BBL wissen die Albatrosse zu überzeugen: Sie stehen mit elf Siegen und vier Niederlagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Angeführt werden sie von Point Guard Peyton Siva (12,3 PpS, 5,5 ApS), der zusammen mit Radosavljevic und den beiden Nationalspielern Niels Giffey und Akeem Vargas aus der Stammrotation der vergangenen Saison übrig geblieben ist. Die neu geholten Spieler um Center Dennis Clifford (11,4 PpS), dem vielseitigen und herausragenden Power Forward Luke Sikma (11,1 PpS, 7,2 RpS und 4,3 ApS) sowie dem litauischen Small Forward Marius Grigonis (10,9 PpS, 48 Prozent Dreierquote) punkten neben dem bereits erwähnten Butterfield zweistellig.
Aber auch die deutschen Spieler tragen einen wesentlichen Teil zum Erfolg bei: Rückkehrer Joshiko Saibou (7,9 PpS) steht beispielsweise ebenso wie Giffey (5,9 PpS) über 17 Minuten auf dem Parkett. Zudem haben sich die jungen Talente Tim Schneider (15 Min., 4,1 PpS) und Bennet Hundt (2,4 PpS) unter der Regie von „Aito“ García Reneses in die auf allen Positionen sehr gut besetzte Rotation gespielt. Und wer noch einen Beleg für die wichtige Rolle der Deutschen benötigt, den gab es gestern gegen Bilbao: Während der 20-jährige Schneider zehn Punkte erzielte, avancierte der ansonsten eher für seine Defensive bekannte Akeem Vargas mit 18 Punkten zum Topscorer der Partie.
Quelle: Basketball Löwen Braunschweig, 28. Dezember 2017