Für Scott Eatherton gab es nicht das erhoffte doppelte Geschenk zu seinem heutigen 26. Geburtstag und Weihnachten. Unsere Löwen haben nach starker und ebenbürtiger erster Halbzeit am Ende deutlich mit 75:100 (39:43) gegen den Tabellenfünften medi bayreuth verloren. Ab dem dritten Viertel sahen die 2.719 Zuschauer in der Volkswagen Halle eine Gästemannschaft, die ihre individuelle Qualität zeigte und unseren Löwen laut Headcoach Frank Menz die Grenzen aufzeigte. 57 Punkte haben die Bayreuther um Ex-Löwen Coach Raoul Korner in der zweiten Spielhälfte erzielt, während unsere Löwen ihrerseits zu häufig den Ball verloren (23 Ballverluste insgesamt). Auf Bayreuther Seite war ab dem dritten Viertel vor allem Gabe York nicht zu stoppen. Der Guard erzielte insgesamt 32 Zähler und war zusammen mit Assem Marei (20 Punkte) bester Punktesammler der Gäste. Für die Löwen machte DeAndre Lansdowne eine starke Partie und kam auf 23 Punkte.
Das erste Viertel verlief größtenteils ausgeglichen und vor allem über das Innenspiel. Hier waren beide Teams stark: Die Löwen erzielten 14 Punkte unter dem Korb, die Gäste 16. Aber die Bayreuther hatten zunächst einen besseren Rhythmus und vor allem ihr Center-Duo Assem Marei und Andreas Seiferth machte unseren Löwen Probleme. Das Korner-Team setzte sich auf 6:10 aus Löwensicht ab, ehe das Menz-Team über eine gute Verteidigung nach einem 8:0-Lauf das 14:10 (6. Minute) gelang.
Beim Stand von 21:21 ging es in den zweiten Spielabschnitt und hier liefen unsere Löwen nach drei vergebenen Dreipunktewürfen in Folge schnell einem Rückstand (25:31) hinterher. Doch ab der 13. Minute starteten sie erneut einen 8:0-Lauf und konnten über ihre erhöhte defensive Intensität das Spiel zum 33:31 drehen. Dunking, geblockter Wurf – unsere Löwen boten dabei einiges und führten nach einem Dreier von Thomas Klepeisz mit 39:35. Lediglich die vielen Ballverluste trübten ihr Spiel und sorgten auch dafür, dass sie nach zwei Dreiern von Gabe York mit einem 39:43-Rückstand in die Pause gingen.
Unsere Löwen starteten gut ins dritte Viertel und hatten über DeAndre Lansdowne das 45:45 erzielt. Allerdings schossen sich die Bayreuther – allen voran Gabe York – immer wärmer, trafen innen wie außen hochprozentig. Die Löwen blieben stattdessen fast vier Minuten ohne Punkte und fielen in dieser Zeit zweistellig in Rückstand (47:57). Zwar konnte Nemanja Jaramaz die Offensiv-Blockade seiner Mannschaft stoppen, aber kein Löwe konnte Gabe York halten. Der erzielte im dritten Viertel 15 Punkte und baute die Bayreuther Führung auf 19 Zähler aus (53:72, 30. Minute).
Aufgrund dieses hohen Rückstands war das Spiel bereits vorzeitig entschieden. Trotzdem stemmte sich vor allem DeAndre Lansdowne gegen die deutliche Niederlage. Er verkürzte zusammen mit Zygimantas Janavicius und Nemanja Jaramaz auf 62:74. Allerdings war York nach wie vor nicht zu kontrollieren. Der sorgte fast im Alleingang dafür, dass das Menz-Team in der 35. Minute wieder mit 64:83 hinten lag. Und davon konnten sich unsere Löwen, bei denen alle Spieler zum Einsatz kamen, nicht noch einmal erholen.
Viertel im Überblick: 21:21, 18:22, 14:29, 22:28;
Trainerstimmen zum Spiel:
Frank Menz (Basketball Löwen Braunschweig): „Glückwunsch Raoul Korner zum verdienten Sieg heute. Ich denke, am Ende war das Ergebnis aber zu deutlich. Wir haben in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt, gegen eine Mannschaft, die eine der besten Mannschaften in Deutschland ist, die Woche für Woche eine Top-Leistung in der Bundesliga bringt. Bayreuth hat einen guten Kader und kein Problem zwei, drei Spieler zu kompensieren. Bei uns dagegen war heute ganz deutlich, wenn ein Leistungsträger einen nicht so guten Tag hat, dann kann unsere Mannschaft nicht bestehen. Wir haben trotzdem über lange Strecken gut gespielt, aber wenn Bayreuth von außen nicht getroffen hat, dann haben die Innenspieler gepunktet, das macht eine sehr starke Mannschaft aus. Wir hätten das Spiel aber knapper halten können.“
Raoul Korner (medi bayreuth): „Zunächst war es sehr schön, in trauter Umgebung zu sein und viele bekannte Gesichter zu sehen. Und dann freue ich mich über den Sieg. Wir haben heute eine reife Leistung gezeigt. Wir haben trotz unserer personellen Lage, die nicht einfach war, unsere individuelle Klasse ausgespielt. Wir haben die Situation gegen ein sehr heimstarkes Spiel gemeistert. Dementsprechend froh bin ich über den Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben durch Offensiv-Rebounds von Braunschweig und unsere Turnovers selber schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir dann humorloser gespielt und unsere Fehler reduziert, dann hatten wir das Spiel im Griff. Glückwunsch aber an Braunschweig, die eine sehr solide Saison spielen.“
Basketball Löwen Braunschweig: Nawrocki 4, Ebert, Lansdowne 23 (3 Assists), Janavicius 5 (4 Assists), Klepeisz 3, Alte, Jaramaz 10, Schwartz, Morse 9, Koné 9 (4 Assists), Eatherton 12 (6 Rebounds), Lagerpusch.
medi bayreuth: Robinson 16 (6 Assists), Cox 2, Linhart n.e., Doreth 4, Seiferth 10, Wachalski 3, Amaize 12, Brooks 1 (5 Rebounds), York 32 (5 Rebounds), Marei 20 (9 Rebounds).
Quelle: Basketball Löwen Braunschweig, 26. Dezember 2017