Die Basketballer des FC Bayern München wurden ihrer Favoritenrolle gegen WALTER Tigers Tübingen durch einen schwer erkämpften und mühsamen 84:72-Sieg (51:45) gerecht und behaupten mit dem Erfolg die Spitzenposition in der easyCredit BBL. 5.743 Zuschauer im Audi Dome erlebten wechselhafte Bayern, die ihren Gegner im ersten Viertel im Griff hatten, dann aber im zweiten und dritten Viertel erhebliche Schwierigkeiten bekamen und mehrfach ins Hintertreffen gerieten. Ein solides letztes Viertel, das die Bayern mit 20:8 dominierten, war letztendlich ausschlaggebend für den Erfolg. Jared Cunningham war mit 23 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern.
Bei den Bayern fehlte erneut Vladimir Lucic (Mittelfuß). Auch Stefan Jovic (Hand) pausierte am Sonntag. Der Heimspiel-Wochen gehen weiter: Am Mittwoch (15.11.20.30 Uhr, ) spielen die Bayern gegen Istanbul und am Sonntag (19.11., 17.30 Uhr) gegen Bamberg.
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 27:25, 24:20, 13:19, 20:8.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Jared Cunningham (23 Punkte/5 Dreier), Reggie Redding (14), Milan Macvan (13/6 Rebounds), Devin Booker (13/7 Reb), Danilo Barthel (8), Nihad Djedovic (6), Braydon Hobbs (4), Anton Gavel (3), Alex King , Maik Zirbes, Karim Jallow und Amar Gegic (dnp).
Die Stimmen zum Spiel:
Sasa Djordjevic, Cheftrainer des FCBB: „Zuerst möchte ich Coach McCoy und seinem Team zu einem großartigen Spiel gratulieren. Ihr Gameplan war hervorragend. Es war wie wir es gescoutet hatten. Tübingen spielt mit unglaublicher Geschwindigkeit. Wir wussten das und hatten uns darauf vorbereitet. Aber wir konnten es nicht stoppen. Unsere Defense bestand daraus, zu hoffen, dass Tübingen nicht trifft. Erst als wir den Einsatz erhöht haben, konnten wir ein paar Stopps in Serie erzwingen. Es war sinnbildlich, dass wir im ersten Viertel nur drei Fouls hatten und trotzdem den Dreier mit der Sirene kassierten. Darüber müssen wir reden. Trotzdem ist es ein guter und wichtiger Sieg für uns.“
Tyron McCoy, Coach der Tübinger: „Ich gratuliere den Bayern, sie hatten das bessere Team auf dem Feld und haben im letzten Viertel ihre Kaderbreite ausgespielt, um uns zu besiegen. Vor allem im Schlussviertel konnten wir dem Druck an beiden Enden des Courts leider nichts mehr entgegensetzen. Dennoch war es eine gute Leistung von uns. “
1. Viertel
FCBB-Coach Sasa Djordjevic baute zu Beginn des „Familienspieltags“ wie schon in der EuroCup-Partie gegen Reggio Emilia auf Anton Gavel, Jared Cunningham, Reggie Redding, Milan Macvan und Devin Booker. Reggie Redding ergatterte nach einem Fehlwurf von Devin Booker den Offensivrebound, wurde beim erfolgreichen Wurf gefoult und verwandelte den Bonusfreiwurf (3:0/1. Spielminute). Die Münchner starteten schwungvoll und konzentriert, den 6:0-Lauf beantworteten die Tübinger aber recht forsch und glichen nach rund vier Minuten zum 10:10 aus. Das schmeckte dem Coach Sasa Djordjevic natürlich gar nicht, und er forderte eine Reaktion seiner Mannschaft, die sich nun tatsächlich mehr ins Zeug legte und die Fans mit einem 10:3-Lauf erfreute (20:13/8.). Die in dieser Saison noch sieglosen Gäste bewiesen Charakter – sie hatten ja auch nichts zu verlieren – und traten die Flucht nach vorn an. Sie trafen ausgezeichnet aus der Distanz und rückten dem Tabellenführer bis zum Ende des ersten Viertels unerwartet unangenehm auf die Pelle – 27:25.
2. Viertel
Bayerns Coach Djordjevic hatte nach einer Minute genug, denn der Abwärtstrend setzte sich fort, und die Tübinger gingen mit 27:29 in Führung – Auszeit München. Die Besinnungspause fruchtete: Ein Dreier von Nihad Djedovic und ein Korbleger von Jared Cunningham brachten die Führung zurück (32:31/13.), die jedoch nicht lange währte, weil die Tübinger überaus gute Quoten bei ihren Distanzwürfen erreichten. Das Spiel war nun ein offener Schlagabtausch, und die Fans rieben sich verwundert die Augen, weil der Tabellenletzte gegen den Tabellenersten minutenlang die Nase vorn hatte (34:37/14. – 40:41/16.). Die Münchner hatten offensichtlich die allergrößte Mühe, in ihren Rhythmus zu finden, und die Baden-Württemberger nutzten die Gunst der Stunde und verteidigten frech ihre Führung (42:45/19.). Doch nun ergriff Jared Cunningham die Initiative und erzielte binnen einer Minute acht Punkte – Auszeit Tübingen (50:45/20.). Mit einem 9:0-Lauf wendeten die Bayern das Blatt und belohnten sich mit einer 51:45-Führung zur Halbzeit.
3. Viertel
Den Start in die zweite Spielhälfte verschliefen die Münchner gründlich und erzielten über sage und schreibe fünf Minuten keinen Korb. Die Tübinger dagegen nutzten erneut die Gunst der Stunde und überraschten den Favoriten mit einem 11:0-Lauf (51:56/26.), bevor Braydon Hobbs den Bann brach und per Floater punktete (53:56/26.). Langsam gewannen die Aktionen der Bayern wieder an Sicherheit, ein Dreier von Jared Cunningham und zwei Nahdistanztreffer von Danilo Barthel und Reggie Redding bescherten den FCBB-Fans seit einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal die Führung – 60:59 (28.). Nach 30 Minuten stand immerhin ein Unentschieden zu Buche – 64:64.
4. Viertel
Auch der Auftakt des letzten Spielabschnitts war nichts für Basketball-Feinschmecker, aber immerhin behielten die Münchner knapp die Oberhand, indem sie knackig verteidigten, vorne Fouls zogen und den ein oder anderen Freiwurf trafen. Nach einem „Coast-to-Coast-Korbleger“ von Devin Booker nahm Tyron McCoy, der Coach der Tigers, eine Auszeit (70:66/34.). Die Kräfte der Raubkatzen schwanden nun spürbar, die Münchner begannen sich abzusetzen (74:66/35.). Ein mächtiger Dunk mit einem ansehnlichen Luftstand entzückte die Zuschauer, der Assist wurde bei Nihad Djedovic notiert (76:68/36.). Zwei Freiwürfe von Milan Macvan hievten den Vorsprung der Roten in den zweistelligen Bereich (78:68/37.), und weils so schön war, packte der Center gleich noch einen erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf oben drauf (81:68/37.). Das Spiel war durch, der nicht besonders schöne, dafür hart erarbeitete Sieg war war letztlich ungefährdet unter Dach und Fach gebracht worden.
Die nächsten Termine:
• MI., 15.11, 20.30 Uhr: FCBB – Galatasaray Istanbul (EuroCup)
• SO., 19.11., 17.30 Uhr: FCBB – Bamberg (easyCredit BBL)
• FR., 01.12., 19.00 Uhr: FCBB – Bonn (easyCredit BBL)
Quelle: FC Bayern Basketball, 12. November 2017