Die Nürnberg Falcons haben am 9. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA eine sehr unglückliche Heimniederlage hinnehmen müssen. Gegen Aufsteiger PS Karlsruhe LIONS waren die Mittelfranken über drei Viertel hinweg die spielbestimmende Mannschaft. Im Schlussabschnitt kippte jedoch die Partie und Karlsruhe nutzte die Fehler der Falcons eiskalt aus. Am Ende gewannen die Lions mit 65:69 (34:29).
Falcons-Coach Ralph Junge schickte Mardracus Wade, Virgil Matthews, Matthew Meredith, Dan Oppland und Moritz Sanders zum Tip-off auf das Feld. Das BBZ war mit 913 Zuschauern ordentlich gefüllt und so war alles bereit für einen spannenden Basketball-Abend am Berliner Platz. Das Auftaktviertel gehörte den Hausherren. Virgil Matthews und Moritz Sanders waren die auffälligsten Akteure in der Anfangsphase und hatten großen Anteil an der 11:4-Führung nach fünf Spielminuten. Die gefürchtete Karlsruher Offensivmaschinerie schien Anlaufschwierigkeiten zu haben und so führte Nürnberg nach zehn Spielminuten mit 18:15. Viertel 2 eröffneten die Lions mit vier schnellen Punkten durch die Routiniers Kreis und Williams (18:19). Die Falcons ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und spielten auch weiterhin sehr konzentriert und engagiert. Die Defensive stand und auch an den Brettern hielt Nürnberg die physisch starken Badener in Schach. Nils Haßfurther setzte mit seinem Buzzer-Beater kurz vor der Pause das emotionale Ausrufezeichen unter eine starke Falcons-Halbzeit, die nach 20 Spielminuten verdient mit 34:29 vorne lagen.
Nürnberg Falcons geben Spiel im Schlussabschnitt aus der Hand
Durch einen 8:3-Lauf zu Beginn des dritten Viertels blieben die Nürnberg Falcons auch nach der Pause die spielbestimmende Mannschaft und gingen erstmals an diesem Abend zweistellig in Führung (42:32). Dieser Vorsprung konnte über weite Strecken des dritten Viertels verteidigt werden. Doch dann meldete sich die Lions-Offense eindrucksvoll zurück und das Team von Michael Mai kam durch einen 9:0-Run wieder in unmittelbare Schlagdistanz (49:46). Mit diesem Punktestand ging es dann ins Schlussviertel. Hier trafen die Gäste zwei ihrer insgesamt drei Dreier an diesem Abend, glichen aus und zogen das Momentum auf ihre Seite. Bei Nürnberg ging in dieser Phase nicht mehr allzu viel zusammen, auch weil Virgil Matthews mit einer Augenverletzung ausgewechselt werden musste und dem Falcons-Spiel so die ordnende Hand fehlte. Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war die Partie gekippt (53:59). In der Schlussphase versuchten die Falcons alles, konnten Karlsruhe aber nicht mehr abfangen. Moritz Sanders sorgte kurz vor Schluss mit seinem Dreier zwar noch einmal für einen Funken Hoffnung (65:67), Richie Williams machte dann aber an der Linie alles klar. Am Ende gewannen die Lions mit 65:69. Für Nürnberg eine bittere Niederlage und eine verpasste Chance, sich im unteren Tabellendrittel der ProA Luft zu verschaffen.
Ralph Junge bekam auf der anschließenden Pressekonferenz viel Lob von Gäste-Trainer Michael Mai, hätte sich aber freilich mehr über zwei Punkte gefreut. „Die Chancen waren heute da, Karlsruhe zu schlagen. Wir führen mit zehn Punkten und machen vieles für drei Viertel sehr gut. Dann verlieren wir den Faden und auch ein bisschen die Kraft. Ein Sieg, den wir uns aus den Händen haben gleiten lassen. Dennoch sehe ich uns auf einem guten Weg. Wir müssen jetzt die nötigen Siege einfahren und uns selbst für die gute Arbeit der letzten Wochen belohnen“, so Nürnbergs Head Coach. In der kommenden Woche gastieren die Nürnberg Falcons in Heidelberg.
Punkteverteilung Nürnberg Falcons BC: Matthews 15 Pts., Oppland 14 Pts., Sanders 13 Pts., Wade 9 Pts., Haßfurther 5 Pts., Maier 4 Pts., Valérien 3 Pts., Omuvwie 2 Pts., Girard & Meredith je 0 Pts.
Key-Stats Nürnberg Falcons BC: Offensiv-Rebounds 15 (-2), Defensiv-Rebounds 23 (-12), Assists 34 (+10), Steals 6 (+/- 0), Turnover 8 (-7), Blocks 1 (-2), Fouls 26 (+7)
Quelle: Nürnberg Falcons, 11. November 2017