Heroes Of Tomorrow gewinnen ihr fünftes Saisonspiel
Am 7. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga hat medi bayreuth seinen fünften Saisonsieg feiern könne. Mit 96:75 (44:50) besiegte das Team von Head Coach Raoul Korner die GIESSEN 46ers und bleibt somit weiter im vorderen Tabellendrittel.
Es war ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten, das die 3.199 Zuschauer in der Oberfrankenhalle zu sehen bekamen. Gelang es in der ersten Hälfte zunächst den Gästen aus Hessen ihr Spiel nach Plan durchzuziehen und mit 50 erzielten Punkten einen guten Grundstein zu legen, konterten die Heroes Of Tomorrow in Durchgang zwei mit großem Einsatz und der in den ersten zwanzig Minuten nur ab und an vorhandenen Physis. Nur ganze 25 Zähler gestattete das Team von Head Coach Raoul Korner den 46ers nach der Pause und drehte so nicht nur die Partie, sondern kam am Ende sogar zu einem insgesamt sehr deutlichen Sieg.
Das sagt Gabe York
„Gießen hat in der ersten Halbzeit eine Menge schneller Würfe genommen. Wir haben ihnen hier einfach zu viel freien Raum gelassen. Sie haben einige wilde Würfe getroffen. Wir haben aber den Kopf diesmal nicht hängen lassen und in der zweiten Halbzeit ganz gut gespielt. Gießen konnte hier nur 25 Punkte erzielen. In der Defensive haben wir die Intensität hoch gehalten, das hatten wir uns schon vorher für die Partie vorgenommen. Es war für uns ein guter Sieg, wir sind nach den beiden Niederlagen wieder in der Spur. Das fühlt sich gut an, vor allem weil es zu Hause war. Zusammen haben wir das Spiel gedreht.“
Das Spiel kurz zusammengefasst
Die 46ers begannen die Partei mit dem erwartet hohen Tempo. Zunächst gelang es den Heroes Of Tomorrow, offensiv dagegenzuhalten und nach vier Minuten lag medi 9:7 Führung in Führung. Dann aber hatte medi gleich zweimal Pech, als Dreier wieder aus dem Korb sprangen. Gießen blieb seinem Stil treu ging in Führung. Nach einer Auszeit von Raoul Korner in der achten Minute beim Stand von 13:18 gelang es medi bayreuth jedoch, dank eines 7:0 Laufs, die Führung wieder zurüchzuholen, ehe Max Landis für die Hessen zum 20:20 nach den ersten zehn Minuten ausgleichen konnte.
Gießen erwischte den deutlich besseren Start ins zweite Viertel, in dem medi viele einfache Chancen liegen ließ. Die zweite Auszeit in der ersten Hälfte von Raoul Korner (14.) brachte diesmal keine Besserung. Durch einen Dreier von Austin Hollins gingen die Hessen in der 17. Minute gar mit zehn Zählern, 29:39, in Führung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Hollins bereits seine insgesamt 14 Punkte erzielt. Die Heroes Of Tomorrow kamen aber noch in der gleichen Minute zurück. Binnen 16 Sekunden trafen Assem Marei und per Dreier Gabe York – nur noch 34:39. In der 18. Minute erzielte De’Mon Brooks seine Punkte 500 und 501 in der easyCredit BBL und verkürzte auf 39:42. Durch zwei schnelle Dreier von Darwin David uns Jamar Abrams antworteten die Gäste allerdings postwendend und gingen mit einer 44:50 führung in die Kabine, nachdem der Dreier von Gabe York in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit aufgrund eines vorangegangenen Offensivfouls von James Robinson keine Anerkennung fand.
In der zweiten Halbzeit sahen die 3.199 Zuschauer in der Oberfrankenhalle dann eine vor allem in der Verteidigung stark verbesserte Bayreuther Mannschaft. Nachdem Assem Marei zunächst an der Freiwurflinie nur zum 53:53 (25.) ausgleichen konnte, war es Nate Linhart, der mit sieben Zähler in Folge die Heroes Of Tomorrow in Front brachte. Die Gäste kamen im dritten Abschnitt zwar nur auf 14 Zähler, doch das 69:64 am Ende des dritten Viertels für medi bayreuth war noch lange keine Vorentscheidung.
Doch die Heroes Of Tomorrow gaben jetzt weiter Vollgas. Vor allem Andreas Seiferth präsentierte sich in der Offensive stark und mit fünf Zählern in Folge brachte er sein Team erstmals zweistellig beim 74:64 (32.) in Front. Bei den Hessen schwanden nun die Kräfte und auch die Trefferquote wurde deutlich schwächer. medi hingegen legte nochmals zu. In nur viereinhalb Minuten baute man die Führung Punkt um Punkt auf über 20 Zähler Vorsprung aus und kam letztlich zu einem souveränen und über die gesamte Spielzeit gesehen auch verdienten Erfolg.
Die spielentscheidenden Faktoren
Center: Ein wichtiger Baustein für den Bayreuther Erfolg war der deutliche, gewonnene Vergleich unter den Körben. Zwar konnte Gießens John Bryant mit 13 Punkten, neun Rebounds und sechs Blocks eine für ihn gute Leistung aufweisen, sein Backup Mahir Agva steuerte aber nur zwei Zähler und einen Rebound bei. Ganz anders sah es auf der Gegenseite aus: Gewohnt stark waren die Werte von Assem Marei, der 24 Punkte erzielte, dabei zehn von 17 Würfen aus dem Feld traf und bei vier Versuchen von der Freiwurflinie ohne Fehler blieb. Sein Center-Kollege Andreas Seiferth holte mit fünf Rebounds sogar einen mehr als der Ägypter und kam dazu auf 15 Zähler. Auch er traf mit sechs von zehn Würfen starke 60 Prozent.
Nate Linhart: Nach zuletzt zwei Bundesliga-Spielen, in die der US-Amerikaner stark angeschlagen gegangen und ohne Punkte geblieben war, zeigte der 30-jährige Routinier gegen Gießen in den entscheidenden Momenten seine große Klasse. Mit sieben Punkten am Stück im dritten Viertel läutete der Small Forward die Wende ein. Am Ende kam er auf 13 Zähler. Dazu verteilte Linhart fünf Assists und sammelte neun Rebounds ein. In seiner Bundesliga-Karriere hat Nate Linhart in 110 Spielen nun 601 Rebounds für sich verbuchen können.
Trainerstimmen
Ingo Freyer (GIESSEN 46ers): “Glückwunsch an Bayreuth. Sie haben zurecht gewonnen, weil in der zweiten Halbzeit Bayreuth einfach physischer gespielt hat. Wir wussten natürlich, dass sie sich genau das vornehmen: Wir haben aber in der zweiten Halbzeit kein Mittel gefunden, dagegen zu halten. Die Schiedsrichter haben durch die Fouls, die auf beiden Seiten gepfiffen wurden, ihr Übriges dazu getan. Durch das Verhältnis der Freiwürfe und der Fouls sind wir natürlich schon aus dem Rhythmus gekommen. Mit der Foulbelastung hatten wir schon in der ersten Halbzeit zu kämpfen. Der Hauptpunkt ist einfach, dass wir in der zweiten Halbzeit nur mitgelaufen sind. Bayreuth hat es geschafft, uns Pick and Roll-Verteidigung wegzunehmen, wir haben es andersrum nicht geschafft. Das hat etwas mit Physis, mit Toughness, mit Aggressivität zu tun und da war Bayreuth einfach in der zweiten Halbzeit sehr viel stärker als wir, darum haben wir am Ende so hoch verloren.“
Raoul Korner (medi bayreuth): „Danke für die Glückwünsche. Ingo hat es im Endeffekt schon gesagt, wir waren in der zweiten Halbzeit defensiv physischer und sind Gießen auf den Füßen gestanden. Wir haben den Speed aus dem Spiel genommen. Ich glaube, der Schlüssel gegen Gießen ist es, die hohe Pace, die sie gehen wollen, und in der sie extrem gut sind, wegzunehmen. Wenn man sie dann noch von der Dreipunktelinie weg in Richtung Korb treibt, haben sie zwar immer noch eine Antwort in Form von John Bryant. Ihn haben sie gut eingesetzt. Nachdem wir ihn gegen Ende gedoppelt haben, haben wir ihn besser in den Griff bekommen. Am Ende haben wir in der Defensive die Schrauben so angesetzt, wie wir es von Beginn an machen wollten. Wir sind physischer geworden und haben das Spiel besser in den Griff bekommen. Das spricht sehr für die Mannschaft und für die einzelnen Spieler, die sich nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit ins Spiel gekämpft haben. Letztendlich haben wir das Spiel über die Defense unter Kontrolle bekommen.”
medi bayreuth vs. GIESSEN 46ers 96:75 (20:20 – 24:30 – 25:14 – 27:11)
MEDI BAYREUTH:
MAREI 24, Seiferth 15, YORK 14, LINHART 13 (9 Rebounds, 5 Assists), ROBINSON 13, BROOKS 9, Doreth 4 (5 Assists), Cox 2, Wachalski 2, Adler.
Dreier: Linhart 2, York 2.
GIESSEN 46ERS:
ABRAMS 16 (9 Rebounds, 3 Assists), HOLLINS 14, BRYANT 13 (9 Rebounds, 3 Assists, 6 Blocks), Lischka 11, LANDIS 9 (3 Assists), DAVIS 7 (3 Assists), Agva 2, Manigat 2, Völler 1, Marin 0, Pjanic, Okpara.
Dreier: Abrams 3, Hollins 2, Landis 1, Davis 1.
Ausblick
Für die Heroes Of Tomorrow geht es nun wieder in der Basketball Champions League weiter. Am Dienstag macht sich der medi-Tross auf den Weg in die Türkei, wo am Mittwoch um 18:30 Uhr bei Banvit Bandirma zum vierten Spiel in der BCL antreten wird.
Quelle: medi bayreuth, 30. Oktober 2017