Die BG Göttingen hat sich am 5. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga schwer getan. Am Sonntagnachmittag verlor die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers bei ratiopharm ulm deutlich 65:89 (38:46). Die Veilchen, denen die hohe Belastung an diesem Doppelspieltag anzumerken war, liefen vor 6.200 Zuschauern in der ausverkauften ratiopharm arena nach gutem Start fast das gesamte Spiel einem hohen Rückstand hinterher, den sie Ende des dritten Viertels auf neun Zähler verringerten (53:62/28.). Dann gingen den südniedersächsischen Gästen aber die Kräfte aus, sodass Ulm verdient gewann. Bester Veilchen-Werfer war Darius Carter mit 16 Punkten. Für Ulm traf Trey Lewis am häufigsten (19 Zähler).
Die Veilchen, bei denen wieder Paul Watson als siebter Ausländer nicht im Kader stand, starteten gegen verunsichert wirkende Ulmer gut in die Partie. Carter brachte die Gäste aus Göttingen an seinem 25. Geburtstag per Dunk 9:4 in Führung, und Ulms Headcoach Thorsten Leibenath hatte genug von seiner Startformation gesehen. Er wechselte alle fünf Akteure gleichzeitig aus. Zwar brachte Leon Williams die Veilchen noch 11:4 in Front, doch die zweite Ulmer Fünf kämpfte sich ins Spiel. In der 6. Minute erzielte Joschka Ferner den 15:15-Ausgleich – die erste Führung der Hausherren ging aufs Konto von Ismet Akpinar (18:21/7.). Die Roijakkers-Jungs ließen die Schwaben nun zu leicht gewähren, sodass der Rückstand auf 22:28 anwuchs. Zur Viertelpause verkürzte Stephan Haukohl auf 23:28.
Auch im zweiten Abschnitt schafften es die Gäste aus Südniedersachsen zunächst nicht, die Angriffe der Ulmer zu stoppen. Lewis vergrößerte den Abstand auf zehn Zähler (25:35/12.). Dominic Lockhart brachte die Göttinger mit viel Energie in der Verteidigung und vier Punkten in Folge wieder heran (31:35/14.). Evan Smotrycz verkürzte sogar auf 35:36, doch die Veilchen ließen zu viele Punkte an der Freiwurflinie liegen und schafften es nicht, in Führung zu gehen. Vor der Halbzeitpause zogen die Ulmer so wieder auf 38:46 davon.
Nach dem Seitenwechsel schwanden die Kräfte bei den Göttingern zusehends. Vor allem Kapitän Michael Stockton war anzumerken, dass die 40 Minuten, die er am Freitag auf dem Parkett stand, nicht so leicht wegzustecken sind. Lewis ließ den Veilchen-Rückstand durch zwei Dreier in der 24. Minute auf 40:55 anwachsen. Eine Roijakkers-Auszeit zeigte Wirkung: Ein Williams-Dreier war der Start eines kurzen BG-Aufbäumens. Jordan Loveridge zog von außen nach, und Haukohl verkürzte auf 53:62 (28.). Doch auch die anschließende Leibenath-Auszeit wirkte, sodass die Gastgeber ihren Vorsprung zum Viertelende wieder ausbauten (53:69).
Im letzten Abschnitt hatten die Göttinger den Ulmern dann nichts mehr entgegenzusetzen. Per Günther sorgte mit seinem Dreier zum 57:77 für die nächste Roijakkers-Auszeit (34.), der die Veilchen einen 6:0-Lauf folgen ließen. Das sollte aber das letzte Aufbäumen der Südniedersachsen gewesen sein. Kleiner Lichtblick: Auch angesichts des hohen Rückstands kämpften die Veilchen. Youngster Lenny Larysz belohnte sich mit seinen ersten easyCredit Basketball Bundesliga-Punkten zum 65:89-Endstand.
Stimmen zum Spiel:
Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen): „Gratulation an Ulm zum verdienten Sieg. Für mich ist es einfach zusammenzufassen: Leon Williams, Evan Smotrycz, Brion Rush und Jordan Loveridge haben keinen Offensivrebound geholt. Anders unsere deutschen Spieler: Stephan Haukohl hat fünf Offensivrebounds, Dominic Lockhart drei und Nicolai Simon einen. Mehr ist nicht zu sagen.“
Thorsten Leibenath (Headcoach ratiopharm ulm): „Schöner Basketball sieht anders aus. 19 Offensivrebounds für Göttingen sind natürlich viel zu viel. Wir sind zwar ein bisschen kleiner, aber es gibt dennoch keinen Grund, dass der Gegner sich so viele Offensivrebounds schnappt. Wir haben zudem zu viele Schnellangriffspunkte abgegeben und zu viele zweite Chancen verschenkt. Erfreulich war aber, dass wir ab Mitte des ersten Viertels kämpferisch ins Spiel gefunden haben. Da sollte man auch den sechsten Mann nicht unerwähnt lassen – hätte uns das Publikum nicht so gepusht, hätte das auch nach hinten losgehen können. Es war nicht leicht, gegen die unorthodox verteidigenden Göttinger zu spielen. Wir haben dann aber mit ein, zwei Plays und schnellem Basketball ein Rezept gefunden und sind viel an die Freiwurflinie gegangen – das ist nicht schön, aber effizient. Ich habe heute den Willen gesehen, den Extra-Pass spielen zu wollen, darauf kann man aufbauen.“
ratiopharm ulm – BG Göttingen 89:65 (46:38)
Die Viertel im Überblick: 28:23, 18:15, 23:15, 20:12
Zuschauer: 6.200 (ausverkauft)
BG Göttingen: Lockhart (9 Punkte, 9 Rebounds), Williams (10/2 Dreier), Smotrycz (6), Kramer (n.e.), Carter (16, 9 Rebounds), Rush (3/1), Stockton (3, 5 Assists), Loveridge (3/1), Larysz (2), Simon, Haukohl (9), Grüttner (4).
ratiopharm ulm: Thompson, Günther (12 Punkte/2 Dreier, 6 Assists), Ferner (8/2), Akpinar (11), Pape (2), Lewis (19/5), Butler (6), Rohwer (n.e.), Murry (7/1), Harangody (9, 5 Rebounds), Fotu (6), Krämer (9/1).
Quelle: BG Göttingen, 15. Oktober 2017