Mit 67:74 (36:39) unterlagen unsere Löwen am heutigen Sonntag, 15. Oktober, vor 1.699 Zuschauern in der Volkswagen Halle dem Playoff-Kandidaten MHP RIESEN Ludwigsburg. Dabei schlug sich unser Team gegen die starken Verteidiger und Basketball Champions League-Teilnehmer erneut wacker, holte Rückstände mehrfach auf und verlangte den Gästen trotz vieler Ballverluste (20) bis zum Ende alles ab. Die Entscheidung der zumeist engen, aber vor allem intensiven und physischen Partie fiel erst in der Schlussphase: Da erhöhten die Gäste ihre defensive Intensität nochmals, ließen kaum noch Treffer der Löwen zu und erzielten in der 38. Minute per Dreier das 62:66 aus Löwensicht. Für unser Team avancierte DeAndre Lansdowne mit 22 Punkten zum Topscorer, Youngster Lars Lagerpusch erhielt knapp 23 Minuten Einsatzzeit und war mit sieben gefangenen Abprallern unser bester Rebounder. Leider mussten wir vor dem Spiel schon eine schlechte Nachricht verkraften: Luis Figge hat sich am gestrigen Abend beim Spiel der Herzöge Wolfenbüttel (ProB) erneut den Mittelfußknochen im linken Fuß gebrochen und fällt auf unbestimmte Zeit aus.
Zum Spielverlauf:
Ludwigsburg machte von Beginn an Druck und spielte vornehmlich über groß. Hier war Johannes Thiemann zunächst nicht zu stoppen, während bei unseren Löwen im Gegenzug vermeintlich einfache Korbleger nicht ins Ziel fanden. Tim Schwartz & Co. fielen bis auf neun Punkte zurück (5:14, 6. Minute), ehe sie die Intensität annahmen und angeführt von DeAndre Lansdowne über eine starke Verteidigung zum 17:19 zurückkamen.
Im zweiten Viertel zogen die am Brett dominierenden Gäste wieder auf sieben Zähler weg (22:29), doch dann übernahmen unsere Löwen. Sie gaben vorne Gas, stoppten hinten die MHP RIESEN und hatten sich nach einem 9:0-Lauf die 31:29-Führung geholt. Die wechselte in der Schlussphase des Viertels noch ein, zwei Mal hin und her, bis die Gäste per Dreier zum Halbzeitstand von 36:39 trafen.
Wieder auf dem Parkett drehten die Löwen das Spiel und erzielten zehn Zähler in Serie zum 46:41. Kurz zuvor hatte unser starker Topscorer DeAndre Lansdowne sein drittes Foul kassiert und wurde ausgewechselt. Danach verlor unser Team sechs Mal in Folge den Ball, weshalb den MHP RIESEN ein 12:0-Lauf zum 46:53 aus Löwensicht gelang (27. Minute). Anders als noch vor wenigen Tagen in Frankfurt geschehen, erholten sich unsere Löwen davon. Sie packten defensiv eine Schippe drauf und punkteten nach Rückkehr von Lansdowne zum 55:55-Ausgleich nach 30 Spielminuten.
Das letzte Viertel der physischen Begegnung war zunächst punktearm. Nach sechs Minuten hatten beide Teams jeweils fünf Zähler markiert. Aber die Gäste zogen defensiv auch nochmal an. Die Folge: Unserem Team gelangen nur zwei Treffer durch Thomas Klepeisz aus dem Feld. Die übrigen sechs Punkte erzielten wir von der Freiwurflinie. Hinzukommend schied Scott Eatherton drei Minuten vor dem Spielende beim Stand von 60:60 mit dem 5. Foul aus. Zwar war zu diesem Zeitpunkt noch alles offen, doch besorgte ein Dreier von Rocky Trice zum 62:66 (38. Minute) die Vorentscheidung in dieser Partie.
Viertel im Überblick: 17:19, 19:20, 19:16, 12:19;
Trainerstimmen zum Spiel:
Frank Menz (Basketball Löwen Braunschweig): „Für uns war das erneut der erwartet starke Gegner. Ludwigsburg macht defensiv enorm Druck, das ist sehr schwer zu spielen. Ich denke, wir haben das aber trotzdem gut gemacht. Wir haben erneut ein gutes Spiel abgeliefert, das sollte uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben. Gegen Bonn und jetzt Ludwigsburg waren wir nah dran am Sieg, am Ende sind es immer nur wenige Minuten, in denen wir nicht mithalten können. Wir haben uns an unseren Game-Plan gehalten, haben Ludwigsburgs Transition-Offense gestoppt und nur 74 Punkte zugelassen. In der ersten Halbzeit haben uns allerdings Ludwigsburgs Offensiv-Rebounds sehr weh getan. Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um weiter zu trainieren und dann kommt Würzburg hierher, die bislang ungeschlagen sind. Das wird auch ein sehr schweres Spiel, das wir aber gewinnen wollen.“
John Patrick (MHP RIESEN Ludwigsburg): „Es war bis zum Schluss das erwartet schwere Spiel. Der Schlüssel heute war, dass wir im vierten Viertel mental stark waren. Unsere Verteidigung war am Ende des Spiels besser. Wir hatten aber überraschenderweise ein Problem mit Lars Lagerpusch auf der Vier. Wir haben insgesamt zu viele Turnovers gehabt, aber Roderick Trice hat just-in-time wichtige Punkte gemacht.“
Basketball Löwen Braunschweig: Bradley 13, Ebert n.e., Lansdowne 22, Janavicius 6 (4 Assists), Klepeisz 11, Alte 2, Schwartz 3, Morse 2, Koné (5 Assists), Eatherton 8, Lagerpusch (7 Rebounds).
MHP RIESEN Ludwigsburg: Walkup 6 (3 Assists, 3 Ballgewinne), Evans 14 (5 Rebounds), Johnson 14 (4 Assists), McCray 2, Sears 16 (7 Rebounds), Geske, Koch n.e., Waleskowski 3, Cook 4, Thiemann 5, Trice 10 (5 Rebounds).
Quelle: Basketball Löwen Braunschweig, 15. Oktober 2017