Am vierten Bundesliga-Spieltag mussten die Basketballer des FC Bayern ihre erste Pflichtspiel-Niederlage hinnehmen. Vor 5.912 Zuschauern im Audi Dome verlor der FCBB das Derby gegen ein weiterhin ungeschlagenes Würzburg 76:84. Eine Halbzeit schien der Heimsieg der Bayern reine Formsache zu sein, doch die zwischenzeitliche Führung von 22 Punkten reichte den am Ende entkräfteten Gastgebern nicht.
Bereits an diesem Sonntag, 15. Oktober, 19.15 Uhr, treten die Bayern im Audi Dome zum nächsten Topspiel gegen Vizemeister Oldenburg an. Am Mittwoch, 18. Oktober, 20.30 Uhr folgt der nächste Europapokalabend: Zum Heimauftakt im EuroCup empfägt der FCBB das Team aus Panevezys (Litauen).
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 25:11, 22:22, 13:25, 16:26
Für den FC Bayern Basketball spielten: Devin Booker (16 Punkte/6 Rebounds), Vladimir Lucic (15/7), Milan Macvan (10), Maik Zirbes (8), Nihad Djedovic (7), Anton Gavel (7), Danilo Barthel (4), Reggie Redding (4/6), Jared Cunningham (3), Stefan Jovic (2), Alex King, Karim Jallow (dnp).
Die Stimmen zum Spiel:
Sasa Djordjevic, Cheftrainer FCBB: „Gratulation an Würzburg und Coach Bauermann, das war ein verdienter Sieg. Wir waren zu nachlässig im Eins-gegen-Eins. Vor allem Benzing hat uns hier Probleme bereitet. Mit zunehmenden Foulproblemen wurden die Spieler nervös, so bringt man ein Basketball-Spiel auf keinen Fall zu Ende. Wenn du als Spieler gewinnen willst, musst du es auf dem Platz zeigen. Wenn ein Gegner zurückschlägt, können wir nicht auf Unterstützung durch Schiedsrichter hoffen. Das kann ich nicht akzeptieren und ist nicht zu entschuldigen. Da erwarte ich von einem Siegerteam ganz andere Qualitäten. Wir brauchen Kämpfer und müssen verstehen, dass ein Spiel Punkt für Punkt gespielt wird.“
Dirk Bauermann, Cheftrainer Würzburg: „Das war eine wirkliche Energieleistung meiner Spieler. Wir wirkten im ersten Viertel eingeschüchtert. Die Bayern haben mit großer Qualität verteidigt und den Ball bewegt, hochprozentig geworfen. Aber wir wussten, dass wir so nicht weiterspielen würden. Dafür hat diese Mannschaft zu viel Qualität. Wir mussten einen Weg finden, um uns dem hohen Tempo der Bayern anzupassen. Das haben wir getan. Am Ende waren wir in der Lage Vorteile aus dem schweren Spiel der Bayern in Istanbul zu ziehen. Es war ein schöner Sieg und sicherlich eine Überraschung.“
1. Viertel
Jared Cunningham, Vladimir Lucic, Milan Macvan, Anton Gavel und Devin Booker starteten für den FCBB. Die Münchner drückten gleich zu Beginn das Gaspedal durch und setzten sich in einer temporeichen Anfangsphase mit 12:0 (4. Spielminute) ab. Würzburg, das ohne den verletzten Topscorer Kresimir Loncar auskommen musste, zeigte sich beeindruckt von der aggressiven FCBB-Verteidigung, die im ersten Viertel fünf Turnover der Gäste forcieren konnte. In der Offensive sorgte Milan Macvan mit acht Punkten für klare Verhältnisse und den 25:11-Zwischenstand nach zehn Minuten.
2. Viertel
Würzburg übte nun wesentlich mehr Druck in der Verteidigung aus, und auch in der Offensive fanden die Gäste mit Korberfolgen zu mehr Selbstverterauen. Vorsorglich nahm FCBB-Coach Djordjevic die Auszeit (29:16, 13.), um sein Team wieder in die Erfolgsspur zu bringen: Vladimir Lucic schraubte den Vorsprung von der Freiwurflinie zwischenzeitlich auf zwanzig Zähler, und Devin Booker vollendete sehenswert nach einem Alley-Oop-Zuspiel von Anton Gavel (40:20, 16.). Ein 9:0-Lauf der aufdrehenden Würzburger war allerdings weniger nach dem Gusto von Sasa Djordjevic, der sein Team erneut zu einer Besprechung bitten musste. Angetrieben von Maurice Stuckey kämpfte sich Würzburg so bis zur Halbzeit auf 14 Punkte heran (47:33).
3. Viertel
Würzburg fand nun zusehends besser ins Spiel und verkürzte durch Punkte von Clifford Hammonds und Maurice Stuckey. Ex-Bayer Robin Benzing sorgte per Drei-Punkte-Spiel für den endgültigen Anschluss (51:47, 26.). Nihad Djedovic konnte den 12:0-Lauf der Würzburger zwar zwischenzeitlich stoppen, doch da war Hammonds bereits auf Betriebstemperatur und sorgte mit seinem dritten Dreier an diesem Abend für den 51:51-Ausgleich (27.). Die Partie war nun völlig offen und hart umkämpft, wobei die Bayern Nerven an der Freiwurflinie zeigten. Mit einem Buzzerbeater aus der Distanz stellte Hammonds den 60:58-Zwischenstand her.
4. Viertel
Es war nun eine Partie mit echtem Derby-Charakter. Die FCBB-Fans spürten, dass ihr Team Unterstützung brauchten und waren entsprechend lautstark zur Stelle. Dennoch blieb das Momentum auf Seiten der Würzburger, die durch ein weiteres Drei-Punkte-Spiel von Robin Benzing erstmals die Führung übernahmen (60:61, 31.). 19 Punkte erzielte der Ex-Münchner allein in der zweiten Halbzeit. Über vier Minuten waren im letzten Durchgang gespielt, ehe Vladimir Lucic endlich die Punkteblockade des FCBB löste. Doch zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste bereits auf 62:70 davongezogen. Mit aller Kraft stemmte sich der FCBB gegen die drohende erste Saison-Niederlage. Lucic führte sein Team mit einem Vier-Punkte-Spiel heran und Nihad Djedovic verkürzte Sekunden vor Schluss energisch auf 76:80, doch Würzburg agierte am Ende zu abgeklärt. Mit 76:84 musste sich der FCBB geschlagen geben.
Die nächsten Termine:
Sonntag, 15. Oktober, 19.15 Uhr: 5. Spieltag BBL, FCBB – Oldenburg
Mittwoch, 18. Oktober, 20.30 Uhr: EuroCup, FCBB – Panevezys/LTU
Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr (in Bremen): Bremerhaven – FCBB
Mittwoch, 25. Oktober, 18.30 Uhr: Hapoel Jerusalem – FCBB
Samstag, 28. Oktober, 20.30 Uhr: FCBB – Frankfurt
Quelle: FC Bayern Basketball, 13. Oktober 2017