„Es war ein starkes Comeback nach dem München-Spiel“, hatte unser Trainer Frank Menz im Anschluss an die heutige Partie gegen die Telekom Baskets Bonn stolz gesagt. Zurecht! Denn unser Team hatte dem Playoff-Kandidaten hervorragend Paroli geboten und musste sich nach starker Leistung knapp mit 73:76 (39:40) vor 2.431 Zuschauern in der Volkswagen Halle geschlagen geben. Unsere Löwen waren in fast allen Statistiken besser als die Gäste. Lediglich in den Bereichen Freiwurf- und Dreierquote waren die Bonner stärker. So traf unser Team nur 19 Prozent Dreier und 50 Prozent Freiwürfe, während die Gäste 32 Prozent vom Perimeter und 61 Prozent von der Freiwurflinie versenkten. Und eben diese Statistik machte den Unterschied in der ausgeglichenen Partie, die sich erst in den Schlusssekunden entschied und in der die Führungen 15 Mal wechselten. Für die Löwen waren die erneut starken Scott Eatherton (23 Punkte) und DeAndre Lansdowne (16 Punkte) Topscorer. Bei den Gästen traf Josh Mayo mit 18 Punkten am besten.
Unsere Löwen starteten mit 4:0 ins Spiel. Wie schon gegen Bremerhaven bewegten sie den Ball gut, spielten sich so offene Würfe heraus und arbeiteten stark am Brett. Hier dominierte das Menz-Team die Bonner und holte sich über Offensiv-Rebounds mehrere zweite Chancen. Dennoch verliefen die ersten zehn Minuten ausgeglichen, weil die Löwen nur 14 Prozent ihrer Dreier und auch nur 20 Prozent von der Freiwurflinie genutzt hatten. Die Gäste waren bei deutlich weniger Würfen effektiver und sehr sicher von der Dreierlinie. Von dort hatte Josh Mayo auch das 12:15 aus Löwensicht getroffen. Doch wusste unser Team zu kontern und beendeten das Viertel mit einer knappen 20:18-Führung
Im zweiten Spielabschnitt fielen wir durch zwei Ballverluste schnell auf 20:26 zurück. Und obwohl unsere Löwen nun etwas besser aus der Distanz trafen, liefen sie diesem Rückstand hinterher. Über ihre druckvolle Verteidigung sowie über das Duo Scott Eatherton und DeAndre Lansdowne kamen die Löwen wieder auf 30:31 heran (15. Minute). Doch an den treffsicheren Bonnern (57 Prozent Feldtrefferquote) vorbeiziehen konnte das Menz-Team noch nicht. Erst mit einem 7:0-Lauf zum 39:38 belohnten sich unsere Löwen kurz vor dem Viertelende mit der Führung. Das letzte Wort hatten aber die Gäste, die zum 39:40-Halbzeitstand trafen.
Wieder auf dem Parkett knüpften wir an unsere zuvor gezeigte starke Leistung an. Allerdings drehte auf Bonner Seite Spielmacher Josh Mayo auf. Der versenkte zwei Dreier und hatte wesentlichen Anteil daran, dass unser Team in der 25. Minute mit 47:53 zurücklag. Die Löwen kämpften sich über die Verteidigung erneut heran. So ließ es zum Beispiel DeAndre Lansdowne nach einem Ballgewinn per Dunking zum 53:55 krachen. Ins letzte Viertel ging es mit einem knappen Rückstand von 58:61.
Hier setzte sich die ausgeglichene und intensive Partie fort – wenngleich zunächst mit Vorteilen für die Gäste. Die hatten sich auf 58:64 abgesetzt, ehe wir zehn Punkte in Folge zum 68:64 erzielten. Über vier Minuten waren die Bonner ohne Korberfolg geblieben und das war auch der guten Löwen-Verteidigung geschuldet. Unser Team hätte sich in dieser Phase deutlicher absetzen können, wenn es die Freiwürfe getroffen hätte. Dennoch behaupteten Janavicius & Co. bis in die 39. Minute eine knappe Führung (73:70). Der Sieg schien nah, ehe die Gäste das 73:74 erzielten. Der letzte Angriff gehörte aber den Löwen: Die brachten den Ball zu Scott Eatherton, der setzte zum Korbleger an und wurde 3 Sekunden vor Spielende geblockt. Die Bonner punkteten nach einem Schnellangriff zum 73:76 und der Dreier von Lansdowne in den verbleibenden 0,8 Sekunden fiel leider nicht durch die Reuse.
Viertel im Überblick: 20:18, 19:22, 19:21, 15:15;
Trainerstimmen zum Spiel:
Frank Menz (Basketball Löwen Braunschweig): „Glückwunsch an Pedrag. Aber das war ein richtig gutes Spiel von uns, ein richtig starkes Comeback nach dem München-Spiel. Bonn ist für mich ganz klar ein Playoff-Kandidat. Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, kann uns daher zuversichtlich stimmen. Denn wir sind mit dieser Mannschaft in der Lage, auch auf diesem Niveau zu spielen. Wir haben Bonn alles abverlangt, wir haben praktisch alle Statistiken gewonnen. Wir haben mehr Rebounds geholt, wir haben weniger Ballverluste und haben deutlich mehr Assists. Leider hatten wir vor allem in der ersten Halbzeit mit 1/7 eine katastrophale Freiwurfquote. Die Stimmung in der Halle war heute aber wieder klasse. Wir freuen uns schon auf das nächste Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Ludwigsburg. Vorher müssen wir ja auch noch nach Frankfurt reisen. Das wird am Mittwoch ein ganz schweres Auswärtsspiel.“
Predrag Krunic (Telekom Baskets Bonn): „Das war ein gutes Basketballspiel. Auch für die Fans war es gut anzusehen, weil beide Mannschaften bis zum Schluss gekämpft haben. Wir haben nicht so gut ins Spiel gefunden, aber am Ende haben wir eine gute Verteidigung gespielt. Unsere Offensive war dafür nicht so stark, allerdings hat Braunschweig auch gut verteidigt. Ich bedanke mich auch bei den mitgereisten Fans für ihren Support.“
Basketball Löwen Braunschweig: Bradley 10,Ebert n.e., Figge, Lansdowne 16 (7 Rebounds), Janavicius 4 (5 Rebounds, 5 Assists), Klepeisz 6 (5 Assists), Alte n.e., Schwartz 7, Morse 2, Koné 5 (7 Assists), Eatherton 23 (9 Rebounds), Lagerpusch n.e..
Telekom Baskets Bonn: Curry 2, Parks 2, Klein 12, Djurisic 7, Gamble 13, DiLeo 4 (6 Assists), Breunig 3, Bartolo 13 (6 Rebounds), Mayo 18 (4 Assists), Hill 2.
Quelle: Basketball Löwen Braunschweig, 8. Oktober 2017