s.Oliver Würzburg fehlen am Ende nur drei Punkte zum Weiterkommen: 76:65-Auswärtssieg nach hartem Europapokal-Kampf bei Istanbul BBSK
Am Ende war der Rückstand aus dem Hinspiel etwas zu hoch: s.Oliver Würzburg konnte am Dienstag zwar das Rückspiel der ersten Qualifikationsrunde zum FIBA Europe Cup bei Istanbul BBSK klar mit 76:65 (35:33) für sich entscheiden, hat den Einzug in die zweite Runde aber trotzdem knapp verpasst. Das Hinspiel in der s.Oliver Arena hatten die Gäste aus der Türkei mit 75:62 gewonnen, deshalb hatten sie in der Addition beider Ergebnisse am Ende zwei Zähler mehr auf dem Konto als die Unterfranken.
Bis zum Ende des dritten Viertels war das Rückspiel vom Verlauf her fast eine Kopie der ersten Begegnung am vergangenen Mittwoch: Bei s.Oliver Würzburg lief am Anfang auf beiden Seiten des Feldes alles wie am Schnürchen – eine deutliche Führung bereits im Verlauf des ersten Viertels war die Konsequenz. Nach einem 7:0-Start durch die beiden Kapitäne Cliff Hammonds und Kresimir Loncar sorgten Maurice Stuckey und Abdul Gaddy für die nächsten zwölf Punkte der Gäste und den ersten zweistelligen Vorsprung bereits in der 7. Minute (9:19).
Auch nach sechzehn gespielten Minuten hatte sich am Abstand nichts geändert (21:31), dann aber kamen die Hausherren dank einer starken Phase ihres Spielmachers Michael Thompson besser ins Spiel und konnten bis zum Seitenwechsel auf 33:35 verkürzen. Nach der Pause waren zunächst wieder die Würzburger am Zug: Neuzugang Robin Benzing erzielte seine ersten Punkte als Unterfranke durch einen Dreier zum 35:42 in der 22. Minute und ließ kurze Zeit später vier weitere Zähler zum Zwischenstand von 41:46 (27.) folgen.
Bis zum Ende des dritten Spielabschnitts sollte s.Oliver Würzburg dann kein Punkt mehr gelingen. Istanbul nutzte diese Phase und lag nach einem 7:0-Lauf vor der letzten Viertelpause mit 48:46 vorne – in der Addition beider Spiele eine 15-Punkte-Führung. Doch auch dieser vermeintlich vorentscheidende Rückstand war für die Bauermann-Truppe kein Anlass, die Köpfe hängen zu lassen: In der 33. Minute holte Kresimir Loncar mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf die Führung im Spiel zurück, Cliff Hammonds ließ einen weiteren Dreier zum 53:57 folgen.
Das war der Auftakt zu einem starken Schlussspurt der Gäste, der fast noch die Wende bedeutet hätte: Top-Scorer Maurice Stuckey (21 Punkte/3 Dreier) und Abdul Gaddy trafen in der 38. Minute erneut zweimal von weit draußen – der Spielstand von 59:72 bedeutete den Ausgleich im Gesamtspielstand.
In der Schlussminute wurde es dann richtig dramatisch: Maurice Stuckey hatte beim Stand von 61:72 gleich zweimal die Gelegenheit, s.Oliver Würzburg mit einem Dreier die entscheidenden 14 Punkte in Führung zu schießen, traf aber beide mal nur den Ring. Auf der anderen Seite musste er sich dann mit seinem fünften Foul aus der Partie verabschieden.
Endgültig entschieden war der Einzug in die zweite Qualifikationsrunde erst in letzter Sekunde: Erst traf der wieder genesene DJ Richardson im ersten Pflichtspiel für die Gäste von der Dreierlinie zum 64:76, dann trat der serbische EM-Silbermedaillengewinner Stefan Bircevic an die Freiwurflinie. Den ersten verwandelte Bircevic zum 65:76, den zweiten warf er an den Ring, um die letzte Sekunde des Spiels verstreichen zu lassen.
s.Oliver Würzburg Headcoach Dirk Bauermann:
„Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie einen Platz im europäischen Wettbewerb verdient gehabt hätte. Leider haben wir gleich in der ersten Runde der Qualifikation einen der schwierigsten Gegner erwischt. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten dreißig Jahren einmal ein Spiel in der Türkei mit einem zweistelligen Vorsprung gewonnen zu haben. Der Umstand, dass wir dieses Spiel unter schwierigen Bedingungen so deutlich für uns entscheiden konnten, ist sehr erfreulich. Um so bitterer ist es, dass wir trotzdem ausgeschieden sind. Das Spiel zeigt, welche Qualität und welcher Charakter in diesem Team stecken. Am Ende lag es an Kleinigkeiten, wir sind natürlich enttäuscht. Wir müssen jetzt alles daran setzen, dass Bamberg am Freitag nicht von dieser Enttäuschung profitiert, und haben damit auch schon unmittelbar nach dem Spiel in der Kabine angefangen. Gegen den Deutschen Meister müssen wir mit unseren Fans im Rücken mit derselben Energie, derselben Entschlossenheit und demselben Selbstvertrauen spielen wie heute.“
Istanbul BBSK – s.Oliver Würzburg 65:76 (15:21, 18:14, 15:11, 17:30)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Maurice Stuckey 21 Punkte/3 Dreier, Kresimir Loncar 15/2, Abdul Gaddy 14/1 (6 Rebounds/4 Assists), Cliff Hammonds 9/2 (5 Assists), Robin Benzing 7/1 (3 Steals), DJ Richardson 5/1, Osvaldas Olisevicius 5, Vytenis Lipkevicius, Leon Kratzer, Felix Hoffmann, Andrej Mangold.
Top-Performer Istanbul:
Bircevic 14/2, Thompson 14 (6 Assists/3 Steals), Klobucar 8/1 (7 Rebounds), Buva 7, Dulkys 7/2.
Quelle: s.Oliver Würzburg, 26. September 2017