76:80: Bayern verlieren zweites Halbfinale gegen Bamberg

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Die Basketballer des FC Bayern München haben das zweite Spiel der Best-of-five-Serie im Playoff-Halbfinale gegen Brose Bamberg in einer packenden Schlussphase unglücklich 76:80 (39:41) verloren. Im ausverkauften Audi Dome erlebten 6.700 Zuschauer eine spannende und intensive Partie in bester Playoff-Atmosphäre, in der die Bayern zunächst erfolgreich auf Wiedergutmachung sannen. Im zweiten Viertel erzielten die Münchner nur neun Punkte und versäumten es, den Vorsprung des ersten Viertels auszubauen. Zwei Minuten vor dem Ende lagen die Bayern bereits 76:71 in Führung, erzielten dann aber keinen Treffer mehr und mussten sich knapp geschlagen geben. Devin Booker war mit 12 Punkten der erfolgreichste Werfer der Münchner.

Am kommenden Sonntag, 28. Mai, sind die Bayern in Bamberg zum dritten Spiel zu Gast. Tip-Off zum ersten Do-or-Die-Spiel ist 17 Uhr.

Die Punkteverteilung nach Vierteln: 30:20, 9:21, 23:16, 14:23.

Für den FC Bayern Basketball spielten: Devin Booker (12 Punkte/2 Dreier), Vladimir Lucic (11), Nihad Djedovic (10), Dru Joyce (9), Anton Gavel (8), Maik Zirbes (7), Maxi Kleber (6), Danilo Barthel (6), Bryce Taylor (5), Reggie Redding (2), Nick Johnson (dnp) und Alex King (dnp).

Die Stimmen zum Spiel:

Sasa Djordjevic, Cheftrainer des FCBB: „Gratulation an Bamberg. Es war eine Schlacht heute. Wir haben sehr gut begonnen im ersten Viertel, haben dies dann aber nicht gut zu Ende gebracht vor der Halbzeit. Im zweiten Viertel haben wir sie zurück ins Spiel gelassen. Sie haben jeden defensiven Fehler von uns eiskalt bestraft. Wir hatten von unseren insgesamt sieben Turnovers vier im letzten Viertel. In einem solchen Spiel kannst du das nicht machen. Es waren heute wieder Kleinigkeiten, die entscheidend waren – wie das zumindest umstrittene vierte Offensiv-Foul von Devin Booker. Es tut mir leid für die Mannschaft, sie hätte heute einen Sieg verdient. Wir halten die Köpfe nun oben und fahren entschlossen nach Bamberg. Es liegt eine harte Aufgabe vor uns, aber sie ist nicht unmöglich.“

Andrea Trinchieri, Cheftrainer Bamberg: „Es war ein großartiges Playoff-Spiel, ein großartiger Fight mit tollen Comebacks. Wenn du in den Playoffs gegen einen solchen Gegner auswärts bestehen willst, musst du 40 Minuten ruhig und konzentriert spielen und auf deinen Moment warten. Das haben wir heute gut gemacht. Es waren viele harte Momente für uns im Spiel. Im ersten Viertel waren wir nicht bereit. Aber wir haben auch bei einem Elf-Punkte-Rückstand unser Spiel durchgezogen.“

1. Viertel

FCBB-Coach Sasa Djordjevic setzte auf die erste Fünf Anton Gavel, Bryce Taylor, Vladimir Lucic, Maxi Kleber und Devin Booker. Nach einem Offensivrebound von Vladimir Lucic wühlte sich Anton Gavel energisch durch die Zone der Bamberger und erzielte den ersten Korb des Abends. Der Unterschied zur Anfangsphase am vergangenen Sonntag in Bamberg war mit Händen zu greifen – die Bayern strotzten nur so vor Willen und trafen nahezu jeden Wurf. Durch einen Dreier von Devin Booker setzten sich die Münchner nach knapp vier Minuten 13:8 ab, doch sie hatten Schwierigkeiten, Bambergs Fabien Causeur in Schach zu halten – nach fünf Minuten hatte er neun der 13 Franken-Punkte erzielt (17:13/6.). Devin Booker wollte es wissen, versenkte bereits seinen zweiten Dreier und zwang Andrea Trinchieri, den Coach der Bamberger, zur Auszeit (20:13/6.). Die Bayern waren voll fokussiert, leisteten sich im ersten Viertel keinen einzigen Ballverlust und hielten sich den amtierenden Meister zur Begeisterung der Fans erst einmal vom Leib (25:16/8.). Die Verteidigung der Roten stand, Dru Joyce brachte seine Farben mittels eines Dreiers erstmals zweistellig in Führung, die bis zum Ende des Viertels Bestand hatte – 30:20.

2. Viertel

Beide Teams verteidigten zu Beginn des zweiten Spielabschnittes mit dem berühmt-berüchtigten Messer zwischen den Zähnen, was dazu führte, dass zweieinhalb Minuten kein einziger Korb fiel. Doch nach dem ersten, einem Dreier von Bambergs Darius Miller, nahm FCBB-Coach Sasa Djordjevic eine Auszeit (30:23/13.). Der Kapitän der Bayern brachte sich erstmals zählbar ein: Mit einem Bilderbuch-Sprungwurf führte Bryce Taylor den Vorsprung der Roten wieder in den zweistelligen Bereich (34:23/14.). Zwei Minuten später sah sich der Bayern-Coach erneut zur Auszeit gezwungen, da die Gäste mit einem 6:0-Lauf lästig wurden (34:29/16.). Die prompte Antwort von Nihad Djedovic war den Fans sehr willkommen: ein erfolgreicher Drei-Punkte-Wurf zum 37:29 (16.). Fabien Causeur war nicht zu stoppen, erzielte in der ersten Hälfte 21 Punkte und führte die Franken immer näher heran (39:38/19.), durch einen Buzzerbeater von Nicolo Melli mit Ablauf der Wurfuhr ergatterten die Bamberger 13 Sekunden vor dem Seitenwechsel ihre erste Führung – 39:41 nach zwei Vierteln.

3. Viertel

Die Bamberger wollten die Münchner mit einer Zonenverteidigung überraschen, doch die Hausherren suchten und fanden Maik Zirbes unter dem Korb, der gefoult wurde und beide Freiwürfe verwandelte (41:41/21.). Die Fans brachten sich über die Dezibel ein, und der Funke sprang über: Nach vier Minuten im dritten Viertel hatten die Münchner nach Punkten von Vladimir Lucic und Maik Zirbes die Nase 48:44 vorn – Auszeit Bamberg. Nach der Besprechung setzte aber nicht der Gast, sondern der FCBB seinen Sturm und Drang fort, Anton Gavel stand plötzlich ohne Verteidiger an der Drei-Punkte-Linie, drückte ab und traf zum 51:44 (24.). Wie bereits im zweiten Spielabschnitt bliesen die Bamberger wieder zur Aufholjagd, aber dieses Mal waren die Roten gewarnt und hielten erfolgreich dagegen (54:51/27.). Als zweimal Miller auf 55:53 verkürzt hatte, antwortete Vladimir Lucic bei ganz weit heruntergelaufener Wurfuhr mit einem Dreier im Seitwärtsfallen (58:53/28.). Dru Joyce ergriff die Initiative und traf zwei Mal per Floater (62:55/29.), nach dem dritten Viertel lagen die Münchner 62:57 vorne.

4. Viertel

Bambergs Janis Strelnieks schockte die Bayern-Fans mit einem Dreier (62:60/31.), doch die Bayern schlugen umgehend zurück: erst Nihad Djedovic per Korbleger, dann FCBB-Kapitän Bryce Taylor per Dreier – Auszeit Bamberg (67:60/32.). Und wieder konnte diese kurze Unterbrechung den Schwung der Bayern nicht stoppen, einen Abstauber und einen Dreier von Nihad Djedovic später führten die Oberbayern 72:63 gegen die Franken (33.). Im Anschluss daran geriet der Bayern-Motor ins Stocken, die Bamberger schlossen durch Dreier von Strelnieks und Zisis auf (72:71/37.). Danilo Barthel und Maxi Kleber steuerten von der Freiwurflinie zwei wichtige Zähler bei (76:71/38.), aber dann packten die Bamberger zu: Erst traf Janis Strelnieks einen Dreier, Fabien Causeur erzielte den Korbleger zum 76:76 aus (39.) – Auszeit München. Dru Joyce hatte 35 Sekunden vor dem Ende die Chance, Bayern in Führung zu bringen, aber zum Entsetzen drehte sich der Ball wieder aus dem Korb und landete bei den Bambergern. 5,4 Sekunden vor Ende zog Janis Strelnieks zum Korb und versenkte den Korbleger, obwohl Anton Gavel noch mit den Fingerspitzen dran war (76:78). Die bangenden Fans waren gespannt, doch die Münchner leisteten sich zum Entsetzen der konsternierten Fans einen Ballverlust, das Spiel war verloren.

Das Playoff-Halbfinale 2017 (Best-of-five):

• Spiel 3, Sonntag, 28.5., 17 Uhr: Bamberg – FCBB (SPORT1)

• Spiel 4*, Dienstag, 30.5., 20.30 Uhr: FCBB – Bamberg

• Spiel 5*, Donnerstag, 1.6., 19 Uhr: Bamberg – FCBB

(* = falls erforderlich)

Quelle: FC Bayern Basketball, 25. Mai 2017

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