76:79-Heimniederlage gegen Bayreuth

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Die MHP RIESEN Ludwigsburg mussten sich am Sonntagabend im Heimspiel gegen medi bayreuth knapp mit 76:79 (28:42) geschlagen geben. 4.086 Zuschauer erlebten dabei ein Wechselbad der Gefühle, hatte Ludwigsburg nach gutem Start zwischenzeitlich doch komplett den Faden verloren, ehe man in Halbzeit zwei mit einer Aufholjagd noch einmal für eine spannende Schlussphase sorgen konnte. In dieser hatte am Ende jedoch Bayreuth das bessere Ende für sich. Topscorer für Ludwigsburg war Jack Cooley mit 15 Punkten und 10 Rebounds.

Nach sieben Minuten lagen die Gastgeber mit 19:10 in Führung, bis zum Seitenwechsel sollte dann allerdings nicht mehr viel zusammenlaufen bei der Mannschaft von Head Coach John Patrick. Eigene Ballverluste und die Zonenverteidigung der Gäste sorgten für einen völligen Bruch im Offensivspiel der RIESEN, sodass man sich durch ein katastrophales zweites Viertel (5:23) für den zweiten Durchgang eine Hypothek von 14 Punkten Rückstand aufgehalst hatte.

Mit einer tollen Energieleistung kämpften sich die Gastgeber nach dem Seitenwechsel zurück ins Spiel, Bayreuth markierte in der Crunchtime jedoch die entscheidenden Punkte um sich so den Auswärtssieg in der Barockstadt zu sichern. Die Oberfranken zeigten sich am Sonntag extrem treffsicher von der Freiwurflinie (20/23), wobei besonders ALLSTAR Trey Lewis in der Endphase mit starken Nerven überzeugen konnte um die letzten vier Zähler seiner Mannschaft zum 79:76 Endstand zu erzielen.

Bei Ludwigsburg legte Jack Cooley ein Double-Double auf, während mit Tekele Cotton (11), Drew Crawford (11) und Clifford Hammonds (10) drei weitere Spieler zweistellig punkten konnten. Von der Dreierlinie konnten die Schützlinge von Head Coach John Patrick jedoch nur 23 % ihrer Würfe im gegnerischen Korb unterbringen und auch bei den Freiwürfen ließ man einige Chancen liegen (18/25), während das Reboundduell (36:33) knapp gewonnen wurde.

Punkte MHP RIESEN Ludwigsburg: Cooley (15, 10 Rebounds), Cotton (11), Crawford (11), Hammonds (10, 7 Assists), Martin (8), Thiemann (8, 5 Rebounds), Trice (8, 5 Rebounds), Toppert (3), Loesing (2), McCray (0), Breunig (0)

Punkte medi bayreuth: Brooks (17), Linhart (13, 4 Assists), Marei (10, 8 Rebounds), Anderson (10, 4 Assists), Lewis (9), Wachalski (8), Seiferth (6), Amaize (3, 4 Assists), Doreth (3), Gonzalvez (0), Adler (n.e.), Dejworek (n.e.)

Schiedsrichter: Moritz Reiter, Christof Madinger, Henning Fröhlich

Zuschauer: 4.086

Die Stimmen zum Spiel:

John Patrick (Head Coach MHP RIESEN Ludwigsburg): „Ich möchte Raoul Korner und der Bayreuther Mannschaft gratulieren. Am Ende haben sie verdient gewonnen. Kyan Anderson hat in der Schlussphase mit tollen Aktionen Verantwortung übernommen. Wir haben für drei Viertel sehr gut gespielt und hatten unseren Gameplan relativ gut im Kopf, im zweiten Viertel haben wir jedoch unsere Coolness verloren. Wir haben leider kein Set-Play mehr gespielt und alles wurde ein bisschen chaotisch. Ich bin aber stolz, dass wir uns zurückgekämpft haben. Letztlich hatten wir eine schlechte Freiwurfquote und eine schlechte Dreipunktequote aber man muss auch sehen, dass Bayreuth in der Crunchtime offene Schüsse herausgespielt und Wachalski am Ende den Killer-Dreier getroffen hat.“

Raoul Korner (Head Coach medi Bayreuth): „Ich möchte meiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Wir haben in den letzten Wochen nicht gut gespielt und im Grunde die letzten beiden Spiele chancenlos verloren. Aber wir haben gearbeitet und uns zurückgekämpft. Ich denke, das war heute ein Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es war nicht alles toll aber speziell die Art und Weise wie wir im zweiten Viertel unseren Gameplan nahezu perfekt umgesetzt haben, stimmt mich sehr positiv. Der Vorsprung hat zwar nicht lange gehalten und es war klar, dass Ludwigsburg in der Defensive die Daumenschrauben anziehen würde. Im dritten Viertel haben sie das besonders eindrucksvoll gemacht, meine Mannschaft hat am Ende jedoch Charakter gezeigt und einige Spieler eben auch bewiesen, dass sie die Big Plays machen können. Das war heute ein sehr schöner und wichtiger Sieg gegen eine offensichtlich sehr starke Mannschaft für uns.“

Zum Spielverlauf:

Mit der gewohnten Startformation, bestehend aus Clifford Hammonds, David McCray, Tekele Cotton, Kelvin Martin und Johannes Thiemann, gingen die RIESEN am Sonntagabend in die Partie gegen Bayreuth. Dank Punkten von Cotton und Hammonds lagen die Hausherren von Beginn an in Führung und nach zwei erfolgreichen Dreiern von Rückkehrer Rocky Trice hatte man sich bereits auf 19:10 abgesetzt. Ludwigsburg bereitete den Gästen mit ihrer druckvollen Verteidigung einige Probleme, forcierte Ballverluste und hatte so früh seinen Rhythmus gefunden. Angeführt von De’Mon Brooks, der 10 seiner insgesamt 17 Punkte im ersten Abschnitt erzielte, verkürzte Bayreuth bis zum Viertelende auf 23:19, ehe die Oberfranken im zweiten Viertel ihren Zwischenspurt auf zehn Zähler in Serie ausbauen konnten.

Kyan Anderson komplettierte den Run per Dreier zur ersten Bayreuther Führung (23:26) und John Patrick holte seine Mannschaft zur Auszeit auf die Bank. Doch auch nach Punkten von Jack Cooley waren die Gäste weiterhin am Drücker und so erhöhte Nate Linhart aus der Distanz auf 25:33. Nach einem weiteren erfolgreichen Dreier von Trey Lewis war der Abstand erstmals zweistellig und die Partie hatte sich komplett gedreht. Die Barockstädter leisteten sich alleine im zweiten Viertel zehn Ballverluste, mussten den Abschnitt mit 5:23 deutlich abgeben und gingen letztlich mit einem 28:42 Rückstand in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel kamen die MHP RIESEN mit neuer Energie aus der Kabine und drückten von der ersten Minute an auf das Tempo. Crawford und Cooley halbierten den Abstand schnell auf sieben Zähler und obwohl Bayreuth zunächst mit zwei Distanztreffern die richtige Antwort parat hatte, war Ludwigsburg jetzt die spielbestimmende Mannschaft. Erneut Cooley, dieses Mal per Tip-Dunk, sowie Cotton von der Freiwurflinie sorgten für einen 49:54 Zwischenstand vor den letzten zehn Minuten.

Im Schlussviertel drehte dann Drew Crawford weiter auf. Der Flügelspieler, in Halbzeit eins noch komplett ohne Punkt geblieben, besorgte mit einem Treffer von der Dreierlinie den ersten Gleichstand seit dem ersten Viertel und so steuerte nun doch alles auf einen spannende Schlussphase zu. Cooley brachte die Gastgeber dabei sechs Minuten vor Schluss mit 61:60 in Front und die Barockstädter hatten das Momentum auf ihrer Seite sowie ihre Fans im Rücken. Die Gäste, die aufgrund von Foulproblemen lange Zeit auf ALLSTAR Trey Lewis verzichten mussten, waren jedoch nicht bereit den MHP RIESEN das Feld zu überlassen und so sorgten Linhart und Anderson für eine echte Crunchtime in der MHPArena. 90 Sekunden vor dem Ende markierte der Bayreuther Point Guard die 72:71 Führung für sein Team und es herrschte Spannung pur. Im Anschluss an eine Ludwigsburger Auszeit brachte Cooley die Barockstädter per Put-Pack wieder zurück in Front und 39 Sekunden vor Schluss erhöhte Kelvin Martin von der Freiwurflinie auf 74:72. Medi hatte aber einen passenden Konter parat und so traf Steve Wachalski per Dreier aus der Ecke zum erneuten Führungswechsel. Nach einer weiteren Auszeit der Hausherren vergab Cotton aus der Distanz und Lewis wurde aus taktischen Gründen an die Freiwurflinie geschickt, wo der Guard mit zwei erfolgreichen Versuchen auf drei Punkte Differenz erhöhen konnte.

Auch Bayreuth nahm anschließend vom taktischen Mittel des Fouls gebrauch und Hammonds verkürzte auf 76:77, ehe Lewis bei noch 4,6 Sekunden verbleibender Spielzeit erneut an der Linie stand um sein Team mit drei Zählern in Front zu bringen. Ohne verbleibende Auszeit musste es danach ganz schnell gehen für die MHP RIESEN und tatsächlich hatte Crawford mit der Schlusssirene noch einmal die Chance das Spiel in die Verlängerung zu bringen, der Dreierversuch des US-Amerikaners verfehlte allerdings sein Ziel und so musste man sich am Ende knapp mit 76:79 geschlagen geben.

Quelle: MHP RIESEN Ludwigsburg, 29. Januar 2017

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